Die Begrüßung stimmt schon mal. Der Schaffner – beim Caledonian Sleeper heißt er Host, also Gastgeber, und steckt in einem Jackett aus Tweed – nimmt uns herzlich am Bahnhof London Euston in Empfang. Er streicht unseren Namen von der Gästeliste und führt uns ins Abteil. In die schottischen Highlands soll es gehen.
Früher glaubten die Menschen in Bayern, so sagt man, an Gott und die CSU. Früher ist offenbar vorbei, wenn man in den Wahlkreis Deggendorf schaut.
Ein Staatsstreich in einem Land, das zu Deutschlands wichtigsten Verbündeten zählt und obendrein die größte Volkswirtschaft der Welt ist, sollte eigentlich Schlagzeilen produzieren. Doch in den Vereinigten Staaten von Amerika reißt ein nicht gewählter Oligarch unermessliche Macht an sich, und deutsche Medien berichten weitgehend, als sei das alles politics as usual.[1] Elon Musk, der reichste Mensch der Welt, ist zwar einer von Präsident Donald Trump engsten Beratern, aber kein offizielles Regierungsmitglied. Und der Name des Gremiums, dem Musk vorsteht, „Department of Government Efficiency“ (DOGE), klingt zwar nach einer offiziellen Bundesbehörde, es ist aber keine.
How does Elon Musk use the word "fraud" to dismantle the US federal government?
The term is not as an attempt to describe the world, but to change it. It is a political tool, used by a politician to justify a political action: regime change to oligarchy.
Deutschland hat gewählt und das Ergebnis lautet: Das Land strahlt in Schwarz-Blau und Friedrich Merz wird voraussichtlich neuer Bundeskanzler. Erstmalig seit den Anfängen der Republik existiert ein rechts-konservative Mehrheit, da die AfD nun auch im Bund voll „angekommen“ ist. Und diese neue Kraft wird sie weidlich auskosten. „Wir werden sie jagen“, das Leitmotiv ihres Ehrenvorsitzenden Alexander Gauland dürfte in den kommenden Jahren noch deutlicher erklingen als schon bisher.
Prepper mit Milliarden: Das Mindset der Tech-Elite | Blätter für deutsche und internationale Politik
Eines Tages erhielt ich eine Einladung in ein Superluxusresort, um dort eine Rede zu halten. Nie zuvor war mir ein derart hohes Honorar für einen Vortrag angeboten worden – es entsprach etwa einem Drittel meines Jahresgehalts als Professor an einer staatlichen Hochschule. Und das für ein paar Überlegungen zur „Zukunft der Technologie“. Am Flughafen wartete eine Limousine, die mich geradewegs in die Hochwüste brachte. Als die Sonne hinter dem Horizont verschwand, wurde mir bewusst, dass ich bereits seit drei Stunden in diesem Wagen saß. Was waren das für Hedgefonds-Millionäre, die für eine Konferenz einen Ort aufsuchten, der sich derart weit entfernt vom nächsten Flughafen befand? Dann sah ich es: Neben der Straße setzte ein kleines Flugzeug auf einem privaten Flughafen zur Landung an, ganz so, als würde es sich ein Wettrennen mit uns liefern. Natürlich. Einen Hügel weiter befand sich der abgelegenste und zugleich luxuriöseste Ort, den ich je gesehen hatte, ein Resort samt Spa mitten im, tja, Nirgendwo.
Der US-Präsident nutzt die Notlage der Ukraine gezielt aus und verlangt die Rückzahlung eines Vielfachen der geleisteten US-Hilfe in Form von Rohstoffen. Worum geht es bei dem Erpressungsversuch?
Im TV-Wahlkampf wurden Spitzenpolitiker:innen von Format zu Format gereicht, um in Sekundenschnelle komplexe Themen zu erklären. Für echten Dialog war kaum Zeit. Damit reproduzieren die Sender genau die Probleme, die sie der Politik vorwerfen, glaubt Peer Schader.
Es ist noch nicht so lange her, als alle Geschäfts- und Lebensbereiche wegen des Ausbruchs der Covid-19-Pandemie weltweit stillgelegt wurden. Aber sie – die Seeleute – standen für uns da und versorgten uns weiterhin mit Waren. Ein philippinischer Seemann, der sein Foto mit dem Titel „HEIGH- HO“ zum Wettbewerb vom ITF Seafarers‘ Trust geschickt hat, schreibt: „…Wahrlich, Covid kam, als dieses Foto geschossen worden ist, aber diese Mauer von Seeleuten steht immer noch fest, und während alle anderen aufhörten, waren wir diejenigen, die niemals aufhörten die Welt zu versorgen.
Wer über soziale Medien politische Inhalte bezieht, kann sich kaum noch vor ihr retten: vor der Flut an Albtraumnachrichten, Information und Falschinformation. Vor dem Gefühl, dass alles nur noch schlimmer wird. Wie also den Kopf über Wasser halten?
Die AfD steht vor ihrem größten Erfolg: Werden es 19, 22 oder sogar 25 Prozent? Die Soziologin Katja Salomo erklärt, unter welchen Bedingungen es kein Zurück mehr gibt.
Trotz Zukunftsängsten geht es vielen Menschen vergleichsweise sehr gut. Unser Philosophiekolumnist geht der Frage nach, wie man mit ungerechtfertigtem Glück in einer unvollkommenen Welt umgehen soll.
Die Mehrzahl der neuen Unterseekabel sind im Besitz von US-Tech-Konzernen. Warum solche Infrastrukturprojekte von Big Tech für Länder im Globalen Süden nicht nur von Vorteil sind, beschreiben Sven Hilbig und Ingo Dachwitz in ihrem neuen Buch. Ein Auszug.
Die Imageboard-Seite 4chan hat nicht den allerbesten Ruf – und die wenigsten verbinden sie wohl mit Mathematik. Doch die Diskussion über eine Anime-Serie führte zu einem mathematischen Durchbruch.
Nicht alles, was zusammenpasst, gehört auch zusammen. Ein hübsches Beispiel dafür habe ich die Tage in einer Veröffentlichung entdeckt, die gerade in den »Astrophysical Journal Letters« erschienen ist. Da behaupten drei Fachleute, dass eine erdnahe Supernova vor zwei bis drei Millionen Jahren einen Evolutionsschub bei Fisch-Viren ausgelöst haben könnte. Das ist, vorsichtig ausgedrückt, eine kuriose und sehr steile These. Wie sie zustande kommt, lohnt sich genauer anzugucken.
Dambury, England: Ein verunglückter Militärtransporter setzt einen gefährlichen Kampfstoff frei. Das hat fatale Auswirkungen: Ältere Menschen mutieren zu Zombies – mit Heißhunger auf junges Fleisch.
Sumiswald im Emmental des 13. Jahrhundert: Die Hebamme Christine geht einen Pakt mit dem Teufel ein, um ihr Dorf vor dem Terror der Deutschritter zu retten.
362 000 Menschen dürfen dieses Jahr zum ersten Mal bei einer Bundestagswahl teilnehmen. Hier erzählen sechs Erstwähler, was sie politisch beschäftigt. Und weshalb sich manche von ihnen nicht wirklich vertreten fühlen.
Deutschland wählt am Sonntag den neuen Bundestag. Die Wahl kommt zu einer entscheidenden Zeit. Noch nie war es so wichtig gegen das “weiter so” und für eine solidarische Wende zu wählen. Auch für den Rest Europas. Natascha Strobl kommentiert.