Inzwischen kann kaum jemand mehr den Bildern des Grauens in Gaza entgehen. Spät haben sie politische Reaktionen in Europa ausgelöst, doch diese bleiben ohne sichtbare Wirkung auf den Krieg. Es ist ein verstörender Zustand. Verstörend auch, weil die Angst vieler Juden seit dem 7. Oktober genauso begründet ist wie der Schock darüber, dass das Morden und die Unmenschlichkeit in Gaza hingenommen werden.
Naturschutz vor der eigenen Haustür - dafür muss man kein Profi sein. Wer sich als Bachpate engagieren oder Sträucher und Bäume in die Landschaft pflanzen will, muss ein paar Dinge wissen und kann dann viel erreichen.
Die Russische Föderation wurde wiederholt als korrupter und ideologieloser Mafiastaat bezeichnet, um den russischen Nationalismus und die messianischen Ideen eines kommenden russischen Imperiums herunterzuspielen. Warum diese Perspektive falsch und vielleicht sogar gefährlich ist.
Im Notfall bekommt man eine Warnung aufs Handy. Doch was dann? Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung weiß, was zu tun ist. Das zu ändern ist die eigentliche Aufgabe, kommentiert Lars Fischer.
Der Klang der Zukunft ist ein leises, elektrisches Dröhnen, das in den Knochen vibriert. Hier im Rechenzentrum herrscht niemals Stille. Es ist erfüllt von einem monotonen Chor mechanischer Flüstertöne. Das Surren tausender Ventilatoren, das rhythmische Klicken sich drehender Festplatten, das leise Zischen von Druckluft. Und über allem das konstante, tiefe Brummen des Kühlsystems, der gigantischen Industrielüfter, die in der Ferne ihren unverzichtbaren Dienst verrichten. Tausende Serverschränke füllen den riesigen Raum, Schulter an Schulter stehen die elektrischen Ungetüme und bilden eine Schlucht aus Stahl und Glas. Nur gelegentlich hallen menschliche Geräusche durch die Reihen. Gedämpfte Gespräche zwischen zwei Technikern. Ein kurzes Quietschen ihrer Stiefel auf dem Boden. Das metallische Klappern eines Schraubenziehers, der gegen ein Festplattengehäuse stößt. Schnell werden diese Zeugnisse menschlicher Präsenz vom endlosen Brummen verschluckt. In diesen Kathedralen des digitalen Zeitalters geben die Maschinen den Ton an. Ihr elektrischer Chor – ein beständiges Gebet. Der Gott, dem sie dienen, heißt Fortschritt.
Der Kabarettist Maxi Schafroth sollte Politiker kritisieren und wurde entlassen, weil er genau das tat. Denn in Deutschland ist man sich einig: Unterhaltung soll die Gesellschaft heilen und Menschen erziehen. Schöner wäre: Comedy, die das Unbehagen nicht wegtherapiert, sondern erhält.
Plötzlich wird überall behauptet, der Rechtspopulismus sei verursacht worden von einer linken, «woken» Identitätspolitik. Echt jetzt?
Während die Klimakrise an Dramatik zunimmt, erhebt sich ein totgeglaubtes Konzept für den Klimaschutz aus der Mottenkiste: die massenhafte Abscheidung und Speicherung von CO2, auf Englisch „Carbon Capture and Storage“ (kurz CCS). Das Konzept erfreut sich anhaltender Beliebtheit insbesondere in der Öl- und Gasindustrie. Sie propagiert es, um den Ausstieg aus fossilen Rohstoffen wie Kohle, Öl und Gas in eine unbestimmte Zukunft zu verschieben. Auf der vergangenen Weltklimakonferenz in Dubai, die von einem Vertreter dieser Industrie geleitet wurde, hat intensives Lobbying für diese Idee dem dringend notwendigen weltweiten Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe das Wörtchen „unabated“ vorangestellt, zu Deutsch: „unvermindert“. Das heißt: Nur wenn die Emissionen einer Anlage „unvermindert“ bleiben, soll sie als klimaschädlich gelten. „Abated“, also mit Abscheidung von CO2, soll sie dagegen weiterlaufen dürfen.
Beim politischen Frühschoppen auf dem Gillamoos geht es wieder mal ums Essen. Warum einem das ideologische Geschrei zu Speis und Trank auch auf die Nerven gehen kann.
Vor Norwegens Küste wird jetzt CO2 unter dem Meer gespeichert. Das Lieblingsprojekt der fossilen Industrie zieht manchmal als Ausrede. Und ist gleichzeitig bitter nötig.
Wir sind voller Schadstoffe und Gewürm. Das sagen Model-Mama Heidi Klum und „Langlebigkeits-Influencer“ Bryan Johnson. Dabei tragen die Promis selbst zur allgemeinen Vergiftung bei.
Waren die Menschen früher gesünder? Was wie harmlose Gesundheitsnostalgie klingt, könnte unrühmlichen ideologischen Vorstellungen von »Degeneration« Vorschub leisten, warnt unser Philosophie-Kolumnist.
Um jedes Windrad wird gestritten? Muss nicht sein. Wie es wirklich um erneuerbare Energien im Freistaat steht – und wo es mal gut geklappt hat. Ein Report aus Daten und kleinen Erfolgsgeschichten.
Das Forschungsschiff »Polarstern« war zwei Monate lang im Eis der Arktis unterwegs. Was die Wissenschaftler gefunden haben, könnte auf eine ökologische Katastrophe hinweisen.
Es war einer der Wahlkampfschlager der Union: Vier Millionen Menschen kassierten angeblich Bürgergeld, obwohl sie arbeiten könnten. Eine sechsstellige Zahl unter ihnen würde hartnäckig jedes Vermittlungsangebot der Jobcenter ablehnen. Mit dieser Geschichte zogen die Unionsparteien durchs Land, und sie hatte alles, was ein Wahlkampfhit braucht: Sie bediente althergebrachte Vorurteile und schuf ein klares Feindbild – das vom faulen, arbeitsscheuen Drückeberger, der es sich auf Kosten der fleißigen und ehrlichen Steuerzahler bequem macht.
Dieses Bild wird im Gedächtnis bleiben: US-Soldaten knien auf der Landebahn der Militärbasis in Anchorage und rollen den roten Teppich vor dem Flugzeug des russischen Machthabers Wladimir Putin aus. Überboten wurde der symbolische Kniefall vom 15. August nur von Donald Trumps Begrüßungsapplaus für den mit internationalem Haftbefehl gesuchten Kriegsverbrecher aus dem Kreml.
Im schönen Jütland holzt die dänische Naturbehörde im großen Stil gesunde Bäume ab. Das könne doch kein Naturschutz sein, finden Anwohner. Besuch bei einem Wald, der mit der Kettensäge renaturiert wird.
Sich ausgeschlossen zu fühlen, ist äußerst schmerzhaft. Unter bestimmten Bedingungen können solche Erfahrungen radikalen Gedanken und Taten den Weg bereiten.
Die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen wurden während der Coronapandemie von der Politik weitgehend übergangen. Aus kinderethischer Perspektive war dies kein Zufall: Die Angelegenheiten der Jugend werden auch sonst nur unzureichend beachtet.
Fresh bodies have been found in Kilifi, near the mass graves that were discovered in 2023.