Das Internet der Gegenwart wird überschwemmt von massenproduziertem »KI-Schrott« mit Rechtsdrall
Wer noch eines Beweises bedurfte, dass Donald Trumps Agieren gegen die Regierung von Wolodymyr Selenskyj nicht nur der Ukraine, sondern Europa insgesamt gilt, hat ihn dieser Tage erhalten. Mit der neuen National Security Strategy der USA wird manifest, dass wir es mit einem Epochenbruch zu tun haben, der wohl nur mit dem von 1989 vergleichbar ist.
Unbemerkt von den meisten, verschiebt sich die Macht vom Menschen zur Maschine. Erste Studien bezeugen: Der Mensch wird dümmer durch KI. Je mehr er sie als Hilfsmittel nutzt, umso geringer seine kognitive Aktivität und schließlich seine Fähigkeit zum kritischen Denken. Um sich diesem Prozess entgegenzustemmen, brauchen wir eine Medienbildung, die uns verstehen lässt, wie Sprachmaschinen funktionieren.
Kinder wachsen in einer digitalen Umgebung auf, die sie oft überfordert und gefährdet, sagt der Digitaltrainer Julian Bühler. Schärfere Gesetze und Verbote alleine würden das Problem allerdings nicht lösen. Ein Gespräch über Klassenchats, Alterskontrollen im Netz und die Frage, was wirklich helfen kann.
Er ist einer der mächtigsten Politiker des Landes: Jens Spahn gilt sogar als möglicher Kanzlernachfolger. Doch den Fraktionschef belasten immer neue Skandale und Affären.
Am 14. Dezember jährt sich die Gründung des UNHCR, des Amts des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen, zum 75. Mal. Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte die Behörde Lösungen finden für die Millionen Flüchtlinge in Europa. Es war auch die Erfahrung massiver Zurückweisung geflüchteter Jüdinnen und Juden durch viele Länder während des Nationalsozialismus und der gescheiterten Flüchtlingskonferenz von Évian 1938, die die internationale Staatengemeinschaft nach dem Holocaust dazu bewegte, 1950 das UNHCR zu gründen.
Wenn ein IT-System veraltet oder kaputt ist und jemand darauf hinweist, verursacht das erstmal Stress. Aber den Status um jeden Preis aufrechtzuerhalten ist nicht der beste Umgang, findet unsere Kolumnistin. Sie schlägt einen anderen Weg für ein stressfreies digitales Zusammenleben vor.
Es mag scheinen, als hätten die Rechten heute einen positiveren Bezug zur Demokratie als früher. Doch nicht die Faschisten sind demokratischer geworden, sondern die Erwartungen der Bevölkerung, denen sich alle Parteien anbiedern müssen – auch die AfD.
Wie passt das alles zusammen? Ausgerechnet der Silicon-Valley-Elite liegen völkische Rechte zu Füßen, ausgerechnet am Ultralibertären Elon Musk hat die autoritäre AfD einen Narren gefressen. Hier sauberes Deutschtum, naturbelassene Bratwurst und Butzenscheiben – dort intergalaktische Raketen, Gehirnchips und Künstliche Intelligenz. Und während die Tech-Libertären nach den Sternen greifen, graben die Völkischen auf dampfender Scholle nach Tiefe und Ursprung. Zu allem Überfluss kommen die neuen Freunde auch noch aus den Vereinigten Staaten, von denen rechtsnationale Geister behaupten, die „raumfremde Macht“ habe – Stichwort Westbindung – Deutschland seines kulturellen Wurzelgrunds beraubt.
Es war ein Tag für die Geschichtsbücher: 200 Jahre, nachdem ab 1825 im Nordosten Englands die ersten Züge verkehrten, lief am 25. Mai 2025 der seit langer Zeit erste wiederverstaatlichte Zug von London Waterloo in das südenglische Städtchen Shepperton ein. Seine Waggons waren mit der britischen Flagge und dem Logo „Great British Railways: coming soon“ geschmückt. Die von der Labour-Regierung initiierte Rückkehr staatlicher Verantwortlichkeit in dem seit 1994 schrittweise privatisierten ältesten Eisenbahnsystem der Welt erregte nicht nur die Aufmerksamkeit der Trainspotter, „Pufferküsser“ und „Schwellenzähler“ auf der Insel, sondern ließ auch die bahninteressierte Öffentlichkeit auf dem europäischen Festland aufhorchen – zumal die britische Regierung innerhalb der nächsten zwei Jahre sämtliche Eisenbahnstrecken Großbritanniens wieder verstaatlichen will. Wie marode das britische Bahnwesen 31 Jahre nach dessen Privatisierung ist, lässt sich – geradezu symbolträchtig – daran ablesen, dass der allererste wiederverstaatlichte Zug am früheren Morgen nur als Schienenersatzbus sein Ziel erreichte.
Die Tourismusforscherin Monica Nadegger untersucht unter anderem die schädlichen Effekte des Wintersports und ist selbst leidenschaftliche Skifahrerin. Wie sie diesen Widerspruch aushält? Sie schreibt Gedichte darüber – für ein wissenschaftliches Paper.
Im mexikanischen Lacandon-Regenwald soll der Ökotourismus retten, was die Menschen zuvor fast gänzlich zerstört haben. Aber kann das funktionieren? Eine Reportage über die Gratwanderung zwischen dem Schutz der Natur – und ihrer Ausbeutung.
Kurz vor der Kommunalwahl ist in der CSU nicht der Zeitpunkt für Auflehnung. Und doch wird das Wahlergebnis von Markus Söder beim Parteitag Aufschluss darüber geben, wie fest der Vorsitzende im Sattel sitzt.
Kommentar: Die USA sagen in ihrer neuen außenpolitischen Strategie der EU in ähnlicher Sprache den Kampf an wie Putins Russland. Doch noch immer schlafwandeln die europäischen Lenker, statt schnell und entschieden zu handeln
Ein altgedienter Polizist und ein junges Mädchen stürzen von einem Londoner Hochhaus in den Tod – als Zeugen bleiben ein fünfjähriger Junge und die Polizeischülerin Lizzie Adama zurück. Sonderermittlerin Sarah Collins ("Game of Thrones") wird beauftragt, den Fall zu untersuchen. - Basierend auf der Buchreihe der ehemaligen Polizistin Kate London.
Sie wollten schon immer Spiegel-Bestseller-Autor werden? Kein Problem: Alles, was Sie brauchen, ist eine mittelgute Idee und ein paar Tausend Euro. Über den Verfall eines kulturellen Statussymbols.
Neulich in der Sauna: 40 überwiegend Weiße Frauen und Männer warten dicht gedrängt auf Said, den Mann mit den Birkenzweigen, der zu russischer Musik den Aufguss versprüht. Said ist Syrer. Bis in die Sauna haben es die Syrer:innen also geschafft, und überall in den deutschen Alltag: Sie sind Lieferanten, IT-Experten und Erzieherinnen, Frisöre, Busfahrer und Bauelektriker. Sie retten als Kardiologen AfD-Wählern das Leben, sie passen als Kieferorthopäden die Zahnspange der Kinder an, sie betreiben Bäckereifilialen, schreiben in deutschen Leitmedien, verstärken als Bauingenieure Architekturbüros, machen eine Ausbildung in der Kfz-Werkstatt des Vertrauens und sorgen mit dafür, dass man in fast jeder deutschen Stadt auch spätabends noch etwas Warmes und Leckeres zu essen bekommt.
Im Spätherbst 2025, wie in jedem der vergangenen 29 Spätherbste zuvor, haben sich wieder Vertreter:innen aller Länder zur COP, der „Conference of the Parties“ – also der UN-Klimakonferenz – getroffen, um Fortschritte zu machen bei der Bekämpfung des Klimawandels. Wie immer gab es kleine Fortschritte, Enttäuschungen und vor allem sehr viel diplomatisches Gerangel. Alles wie gehabt und doch anders. Die geopolitische Lage ist trüber als seit Langem und die Welt schon das zweite Jahr in Folge 1,5 Grad wärmer als im vorindustriellen Klima. Diese Temperaturerhöhung, die es laut dem Pariser Abkommen nicht zu überschreiten gilt, wurde erreicht und zumindest kurzfristig überschritten, ohne dass die Welt unterging. Ist also am Ende alles egal, was passiert, mit dem Klima, den Verhandlungen und Konferenzen? Geht uns das alles nichts an? Wer das glaubt, befindet sich genau dort, wo Trump, Putin, die fossile Industrie und ihre Freunde uns haben wollen: festhängend im Status quo und im Glauben, dass Veränderung ohnehin unmöglich sei. Diese zynische Entfremdung von der Politik hat Hannah Arendt als den gefährlichsten Nährboden für den Faschismus bezeichnet.
Ich bin diese Wanderung an zwei Tagen mit Übernachtung am Spitzsteinhaus gegangen. Wie immer bei solchen Wanderungen in „niedrigem“ Gelände kann man sie gut variieren. Sie eignet sich gut im Frühjahr oder Herbst, wo andere Hütten noch geschlossen haben und in höheren Lagen Schnee liegt. Die beschriebene Wanderung ist allerdings nicht für Schnee geeignet.
Seit Mitte August militarisiert die US-Regierung unter Donald Trump, der sich öffentlich gerne als „Friedenspräsident“ inszeniert, die südliche Karibik. Mit der Begründung, gegen Drogenkartelle vorgehen zu wollen, griffen die USA bis Anfang November nach eigenen Angaben 20 Boote an. Dabei töteten sie mindestens 76 Menschen. Die meisten der Angriffe fanden in internationalen Gewässern vor der Küste Venezuelas statt. Belege dafür, dass auf den versenkten Booten tatsächlich Drogen transportiert wurden, gibt es bisher in keinem der Fälle. Auch über Warnungen an die Besatzungen oder Versuche, die Boote wie bislang üblich auf hoher See zu stoppen, ist nichts bekannt. Die US-Regierung bezeichnet die unbekannten Bootsinsassen als „Narcoterroristen“, vergleicht Drogenkartelle mit al-Qaida und erklärte im US-Kongress, sich mit diesen in einem „nicht internationalen bewaffneten Konflikt“ zu befinden. Internationale Rechtsexpert:innen sprechen hingegen von außergerichtlichen Hinrichtungen – schließlich sind auch Drogenschmuggler rechtlich Zivilpersonen. Auch Großbritannien stuft das Vorgehen als illegal ein und teilt keine Geheimdienstinformationen über Drogentransporte in der Region mehr mit den USA.