1 Privater Link
In losen Episoden folgt der Film vier Personen auf ihren Wegen durch das moderne, von Gewalt und skrupellosen Geschäftsleuten geprägte China. Das eindrückliche sozialkritische Drama (2013) des international hochgelobten chinesischen Regisseurs Jia Zhang-Ke wurde in seinem Heimatland verboten. In Cannes wurde es 2013 mit dem Drehbuchpreis ausgezeichnet.
Der ehemalige Minenvorarbeiter Dahai hat zu lange mitangesehen, wie sein Betrieb privatisiert und die Arbeiter entlassen wurden. Er kennt auch den neuen Firmenchef, der früher Bürgermeister war, und nun im Privatjet einfliegt und von einer Folkloregruppe des Dorfes empfangen wird. Als Dahai bei dieser Gelegenheit die offensichtliche Korruption anprangert, wird er von den Schergen des Chefs fast zu Tode geprügelt. Niemand kommt ihm zu Hilfe. Dahai greift zu seiner Schrotflinte und übt Selbstjustiz. Zhou San kommt nach längerer Abwesenheit zu seiner Familie zurück, der er beinahe schon völlig entfremdet ist. Ein kurzer Augenblick der Ruhe, der gerade so über die bunten Raketen des chinesischen Neujahrsfestes hinausgeht. Dann greift sich Zhou San wieder seinen Revolver und ermordet auf offener Straße ein Paar, das gerade aus einer Bank gekommen ist. Xiao Yu ist die Geliebte eines reichen Mannes, der zwischen Job und Ehefrau nur wenig Zeit für sie übrig hat. Ihren Lebensunterhalt verdient sie als Rezeptionistin in einem Saunaclub. Als sie erst von der eifersüchtigen Ehefrau geschlagen und dann noch von zwei Kunden des Clubs belästigt wird, greift sie zum Messer und rächt sich für die erlittenen Demütigungen. Der junge Wanderarbeiter Xiao Hui schlägt sich von einem ausbeuterischen Job zum nächsten. Als er sich als Sicherheitsmann in einem Edelbordell in eine der Prostituierten verliebt, kommt kurzzeitig etwas Farbe in sein Leben. Doch die Liebe ist von kurzer Dauer - wie auch seine Anstellung. Xiao Hui trifft eine drastische Entscheidung.