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Lange galten die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland eher als links oder allenfalls als unpolitisch. Daher war die mediale Aufregung groß, als im April die Trendstudie „Jugend in Deutschland 2024“ der AfD attestierte, mit 22 Prozent Zustimmung die beliebteste Partei bei den 14- bis 29-Jährigen zu sein. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren kam die AfD in derselben Jugendstudie auf neun Prozent. Und bei Wahlen konnte sie bislang weder bei Älteren noch bei Jüngeren punkten, sondern vor allem bei Menschen mittleren Alters. Obwohl die Studie methodisch kritisiert wurde, stützen verschiedene Wahlen und Umfragen der vergangenen Monate die Kernaussage der Erhebung. So lag die AfD bei der Europawahl im Juni laut Infratest Dimap bei den 16- bis 24-Jährigen nur einen Prozentpunkt hinter CDU/CSU auf dem zweiten Platz, laut Forschungsgruppe Wahlen war die AfD bei Jüngeren sogar gleichauf mit der Union. Auch bei den Landtagswahlen in Hessen und Bayern im Herbst 2023 konnte die AfD bei jungen Wählern punkten: In Bayern erhielt sie bei den 18- bis 24-Jährigen 16 Prozent, in Hessen sogar 18 Prozent der Stimmen. Noch deutlicher zeigt sich die Entwicklung bei der „U18-Wahl“, einer bundesweiten Simulation für Jugendliche unter 18 Jahren. Dort hat die AfD binnen fünf Jahren ihr Ergebnis verdoppelt. Es zeigt sich: Bei jungen Erwachsenen punktet die Partei überproportional.