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Damals las ich sehr zum Leidwesen meiner Eltern blutig-brutale Erwachsenencomics – was sich auch in diesem Comic niederschlug. Ich blätterte also mit dieser charakteristischen Mischung aus Rührung und Cringe durch mein knapp 100 Seiten starkes Frühwerk, dessen Handlung im Wesentlichen daraus bestand, wie zwei Typen durch die Gegend zogen, und so sinnlos wie kreativ Leute umbrachten. Schnell stellte ich fest, dass der Stil auf den ersten Seiten noch stark vom französischen Künstler Moebius beeinflusst war, im Verlauf der Handlung allerdings deutlich erkennbar den Zeichenstil von Frank Millers „Sin City“ zu imitieren versuchte, dessen deutsche Übersetzung kurz zuvor erstmals in der Comiczeitschrift „Schwermetall“ erschienen war. Als ich meine Zeichnungen anschaute, teilweise exakte Adaptionsversuche von Millers und Moebius Panels, erinnerte ich mich auch, welchen nachhaltigen Einfluss die Werke meiner Vorbilder damals auf mich hatten. Und wie ich dachte: Das will ich auch!