Der Klang der Zukunft ist ein leises, elektrisches Dröhnen, das in den Knochen vibriert. Hier im Rechenzentrum herrscht niemals Stille. Es ist erfüllt von einem monotonen Chor mechanischer Flüstertöne. Das Surren tausender Ventilatoren, das rhythmische Klicken sich drehender Festplatten, das leise Zischen von Druckluft. Und über allem das konstante, tiefe Brummen des Kühlsystems, der gigantischen Industrielüfter, die in der Ferne ihren unverzichtbaren Dienst verrichten. Tausende Serverschränke füllen den riesigen Raum, Schulter an Schulter stehen die elektrischen Ungetüme und bilden eine Schlucht aus Stahl und Glas. Nur gelegentlich hallen menschliche Geräusche durch die Reihen. Gedämpfte Gespräche zwischen zwei Technikern. Ein kurzes Quietschen ihrer Stiefel auf dem Boden. Das metallische Klappern eines Schraubenziehers, der gegen ein Festplattengehäuse stößt. Schnell werden diese Zeugnisse menschlicher Präsenz vom endlosen Brummen verschluckt. In diesen Kathedralen des digitalen Zeitalters geben die Maschinen den Ton an. Ihr elektrischer Chor – ein beständiges Gebet. Der Gott, dem sie dienen, heißt Fortschritt.
5591 Shaares