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Die Bilder kurdischer Kämpferinnen, die im Januar 2015 in Kobanê die schwarze Fahne des Islamischen Staates (IS) niederrissen und an ihrer Stelle die Fahne der Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) hissten, gingen damals um die Welt. Sie wurden zum Symbol des Sieges über den Islamischen Staat (IS) und des widerständigen Überlebenskampfes der Kurden in Syrien. Aufgenommen wurden diese Bilder von Nazim Daştan, einem kurdischen Journalisten, der Momente wie diese für die Nachwelt dokumentierte. Zehn Jahre später, am 20. Dezember 2024, wurde Daştan nun zusammen mit der Journalistin Cihan Bilgin durch einen gezielten türkischen Drohnenangriff getötet. Beide waren mit dem Auto unterwegs, um von den anhaltenden Kämpfen zwischen den von der Türkei unterstützten Söldnertruppen der Syrischen Nationalarmee (SNA) und den Demokratischen Kräften Syriens (SDF) – ein multiethnisches Bündnis, dem auch die kurdischen Selbstverteidigungseinheiten YPG und YPJ angehören –, am Tişrîn-Damm und an der Qereqozaq-Brücke in Nordsyrien zu berichten. Seit dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad am 8. Dezember 2024 versucht die SNA dort mit türkischer Luftunterstützung, ihren Einfluss bis nach Kobanê und entlang der türkisch-syrischen Grenzregion auszuweiten. Seit Anfang Dezember steht bereits das Zentrum der Stadt Manbidsch unter Kontrolle der SNA. Die Miliz versucht, die SDF östlich des Euphrats zurückzudrängen und weitere Gebiete in der autonomen Region Nord- und Ostsyrien zu besetzen.