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In den TV-Debatten vor der Bundestagswahl 2025 klaffte eine gewaltige thematische Lücke. Als die Kanzlerkandidaten der Union, Friedrich Merz, und der SPD, Olaf Scholz, in ARD und ZDF öffentlich befragt wurden, kam vieles kaum vor, etwa die atemberaubend schnelle Entwicklung von Künstlicher Intelligenz oder die für Europa bedrohliche Neuausrichtung der US-Außenpolitik unter Donald Trump. Die größte Leerstelle aber war das Schweigen über die für die Zukunft der Menschheit größte Gefahr: die Klimakrise. Bei den Sondierungsgesprächen zwischen Union und SPD nach der Wahl setzte sich das fort: Es ging viel um Wohltaten für die eigene Klientel, aber so gut wie gar nicht um Klima- oder Energiepolitik. All das ist ein Symptom für eine weit verbreitete Verdrängung
Für Europa reicht es nicht, den Kopf über Donald Trumps Amerika zu schütteln. Wenn es dem Kontinent jetzt gelingt, eigenständig handlungsfähig zu werden – und zwar militärisch, wirtschaftlich und politisch –, dann kann er sogar Ronald Reagans „leuchtende Stadt auf dem Hügel“ werden.
Auf „Porn Better“ präsentieren Freundinnen aus Leipzig besondere und feministische Pornoseiten. Doch plötzlich schaltet sich die Staatsanwaltschaft ein: Strafanzeige! Im Interview spricht Mitgründerin Esti erstmals öffentlich über die Ermittlungen.
Wir schreiben Montag, den 17. Juni 1940. Dietrich Bonhoeffer und sein Freund Eberhard Bethge, die sich in dieser Zeit im Auftrag der Bekennenden Kirche zu einer „Visitation“, also einer Besuchsreise bei evangelischen Gemeinden, in Ostpreußen aufhalten, verbringen einen Tag in Memel, dem heutigen Klaipeda. Vormittags hatte Bonhoeffer in einer spärlich besuchten Pfarrkonferenz gesprochen; für den Abend war ein Bekenntnisgottesdienst angesetzt. Einen Teil des Nachmittags verbringen die beiden in einem Gartenlokal an der Spitze der Kurischen Nehrung.
In der bitterbösen Satire "The White Lotus" über privilegierte Hotelgäste spielen Tiere eine besondere Rolle. Ihre Inszenierung in der Serie destabilisiert die anthropozentrische Perspektive, auf der das touristische Begehren basiert.
Überwachungsgesetze und -projekte werden zur Zeit meist mit der Angst vor ausländischen Attentätern begründet. Die Philosophin Bärbel Frischmann erklärt, wie ein Gefühl zum Machtinstrument wird.
Angesichts der jüngsten Wahlerfolge der AfD in ganz Deutschland, aber speziell im Osten, und der Möglichkeit, in diversen Bundesländern, aber jetzt auch im Bund zum ersten Mal eine rechtskonservative Mehrheit zustande zu bringen, beruft sich die AfD …
“It’s the unmarked cars,” a friend who grew up under an Argentine dictatorship said. He had watched the video of the Columbia graduate student Mahmoud Khalil’s abduction. In the video, which Khalil’s wife recorded, she asks for the names of the men in plainclothes who handcuffed her husband.
Die angehende Regierung befürwortet Polizeiarbeit mit automatisierten Black-Box-Systemen, um die riesigen Datenbestände der Polizeien zu rastern. Die Idee der Merzschen Union, die auch von den Sozialdemokraten unterstützt wird, mit Konzernen wie Palantir zusammenzuarbeiten, ist ethisch und rechtlich hochproblematisch.
Überwältigung durch Tempo – damit attackiert Donald Trump nicht nur die USA. Statt zu erstarren, muss die Linke sich auf ihre Radikalität besinnen.
Der Super Bowl ist ein globales Medienevent und in den USA traditionell das größte Fernsehereignis des Jahres. Auch die Halbzeit-Show, bei der Superstars wie Prince, Bruce Springsteen, Madonna, Lady Gaga oder Usher auftreten und die seit 2020 von Jay-Z produziert wird, ist eine kulturelle Institution und wird von ähnlich großer öffentlicher Aufmerksamkeit begleitet wie das National Football League (NFL)-Finale selbst. Nicht erst seit den Black Lives Matter-Protesten um Colin Kaepernick, den damaligen Quarterback der San Francisco 49ers, ist das Football-Stadion auch ein politisierter Raum. Kaepernick kniete 2016 während der Nationalhymne nieder, um gegen Rassismus zu protestieren, und seine Kollegen solidarisierten sich. Donald Trump rief damals dazu auf, ihn und die Footballspieler, die ihn unterstützten, zu entlassen.
Der Ruf nach digitaler Souveränität wird lauter. Doch das schillernde Konzept hat eine lange Geschichte und wird in der aktuellen Debatte auch deshalb unterschiedlich verstanden, sagt der Politikwissenschaftler Thorsten Thiel. Im Gespräch mit netzpolitik.org plädiert er für einen anderen Fokus.
Verführung hat etwas Ambivalentes. Wir sollen uns ihr hingeben und doch zugleich vor ihr in Acht nehmen. Wie wir sie bewerten, hängt davon ab, was wir für schützenswert halten, meint unser philosophischer Kolumnist.
Seit Putins Vollinvasion der Ukraine am 24. Februar 2022 ringt das demokratische Europa nicht nur mit diesem fundamentalen Angriff auf seine territoriale Integrität, sondern auch mit seiner Geschichtsphilosophie. Pflichtschuldig wird in politischen Reden eingestanden, man habe sich geirrt in der Überzeugung, die Zeitenwende von 1989 markiere ein „Ende der Geschichte“ und Demokratie, Freiheit und Frieden würden sich in geschmeidigem Automatismus über den Globus ausbreiten. Nichtsdestotrotz gerät die Auseinandersetzung mit der post-posthistorischen Gegenwart oft erstaunlich unhistorisch: Obwohl Einigkeit herrscht, dass Putins Angriffskrieg kein einmaliger Systemfehler ist, sondern nur gewaltsamstes Symptom eines „Epochenbruchs“, den verschiedenste Akteure auf internationaler wie nationaler Bühne ins Werk setzen, fehlt die Beschäftigung mit dem ideologischen Treibstoff dieser neuen historischen Kräfte. Allzu oft werden sie unterschiedslos ex negativo definiert: als die Mächte des Revisionismus, der Rückabwicklung des Fortschritts in Freiheit, als „Achse der Autokraten“.[1] Außenpolitisch mag diese Rhetorik kurzzeitig funktioniert haben, um die transatlantische Welt hinter der Ukraine und gegen Russland zu versammeln. Aber sie klingt immer hilfloser, je stärker der „normative Westen“ von innen herausgefordert wird, je größer die elektorale Unterstützung dieser Herausforderer ausfällt und je lauter sich diese selbst affirmativ auf die Begriffe von „Freiheit“ und „Demokratie“ beziehen.
Unsere genossenschaftliche Arbeit für die Energiewende in der Region schreitet mit großen Schritten voran. Bald findet unsere erste Finanzierungsrunde statt. In den vergangenen Monaten haben wir vier Verträge mit starken Partnern in der Region geschlossen. Drei der vier Projekte sind mit über 150 kWp Leistung, integrierten Batteriespeichern, E-Ladesäulen und einem Finanzierungsvolumen von 230.000 Euro vollumfänglich projektiert und werden zeitnah in die Bauausführung gehen.
Überall muss plötzlich KI drin sein. Egal, ob im Browser, in Apps oder in Programmen, die vorher auch ohne funktioniert haben. Selbst in belanglosen Produkten wie einer Wasch- oder Kaffeemaschine wird »intelligente Technologie« eingebaut, als wäre das ein zwingendes Verkaufsargument. Alles wird »intelligent«, aber niemand hat gefragt, ob das überhaupt Sinn ergibt oder ob es einfach nur unnötige Komplexität schafft.
In der Bundespolitik ist das Entsetzen über den Erfolg der AfD bei der Bundestagswahl noch immer groß. In allen ostdeutschen Flächenländern und in 43 von 48 Wahlkreisen wurde die in weiten Teilen rechtsextreme Partei stärkste Kraft, in Görlitz und im Kreis Sächsische-Schweiz-Osterzgebirge erhielt sie beinahe 50 Prozent der Stimmen. Und während man in Berlin noch damit beschäftigt ist, angesichts der neuen Kräfteverhältnisse im Bundestag eine tragfähige Koalition zustande zu bringen, weiten die extrem rechten Kräfte ihre Dominanz in vielen ländlichen Räumen Ostdeutschlands weiter ungehindert aus. Was aber bedeutet das für die demokratische Zivilgesellschaft, die sich hier gegen rechts, für kulturelle Vielfalt und die Rechte von geflüchteten, queeren oder behinderten Menschen engagiert?
Endet so der Einfluss einer rechtsextremen Familiendynastie? Erst starb Anfang des Jahres mit Jean-Marie Le Pen die Gallionsfigur der französischen Ultrarechten. Nun wartet Frankreich gespannt auf das Urteil gegen seine Tochter Marine in einem Prozess wegen der Veruntreuung von EU-Geldern, das am 31. März fallen soll. Ein Schuldspruch gilt als wahrscheinlich und könnte neben einer Haft- und Geldstrafe auch mit einer fünfjährigen Aberkennung des passiven Wahlrechtes einhergehen. Bei den nächsten Präsidentschaftswahlen, die regulär 2027 anstehen, dürfte Marine Le Pen dann nicht mehr antreten.
Dass Deutschland im Hype um generative Künstliche Intelligenz international überhaupt wahrgenommen wird, haben wir auch ihm zu verdanken: dem Forscher Björn Ommer von der Uni München. Seine Forschungsgruppe steckte hinter Stable Diffusion, seine ehemaligen Doktoranden spielen mit FLUX an der Weltspitze mit. Er selbst verfolgt ein ambitioniertes Projekt: ein multimodales Foundation Model, Made in Bavaria.
The United States is reframing South Africa as a pariah state. Pretoria has other ideas.