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Die dystopische Gesellschaft der Zukunft strukturiert sich anhand eines „Bürgerscores“: In der niederländisch-belgisch-deutschen Co-Produktion erlebt eine Familie im vermeintlich paradiesischen „Arcadia“ eine gar nicht mal so schöne neue Welt.
Ein neoliberaler Zeitgeist rät uns zu Einsamkeit und Ignoranz, damit wir uns besser fühlen. Doch was wir brauchen, ist das genaue Gegenteil: mehr Sorge füreinander und mehr Gemeinschaft.
Digitale Bilder von Essen sind allgegenwärtig, sie übernehmen vielfältige kommunikative Funktionen. Als visuelle Markierungen von Identität, Erinnerung und Zugehörigkeit sind sie Teil eines ironischen Spiels, werden aber auch in einem Kulturkampf von rechts instrumentalisiert.
Nie seit dem Ende des Kalten Krieges war der sicherheitspolitische Druck auf Deutschland so hoch wie jetzt. Die Bundesrepublik sieht sich mit einer doppelten Herausforderung konfrontiert. Sie muss sowohl auf eine aggressive russische Außenpolitik als auch auf eine strategische Abkehr der USA von Europa reagieren. Die sicherheitspolitische Lage, da sind sich große Teile des politischen Spektrums einig, verlange nicht nur eine verbesserte Ausrüstung der Bundeswehr, sondern auch deren grundlegende Wiederausrichtung auf Landes- und Bündnisverteidigung, inklusive eines Kriegstüchtigkeitsmindsets. Dabei droht hierzulande jedoch ein wichtiger Gesichtspunkt aus dem Blick zu geraten: Gefahr für Demokratien in Europa droht nicht nur von außen, sondern auch von innen. Seit Mitte der 2000er Jahre lässt sich weltweit ein Rückgang demokratischer Qualität beobachten: Autokratien werden autoritärer, während viele Demokratien schleichend erodieren – oft ohne formal undemokratisch zu werden. Dabei zu glauben, der globale autokratische Umbau beschränke sich lediglich auf die klassischen Institutionen der Innenpolitik – etwa Justiz, Parlamente, Wahlsysteme oder Medien –, greift zu kurz. Auch das Militär, das eigentlich den äußeren Schutz des Staates gewährleisten soll, und in Demokratien – gerade in Deutschland – oftmals kaum eine innenpolitische Rolle spielt, kann in den Sog autoritärer Tendenzen geraten.
Nach der Gipfeldiplomatie in Alaska und in Washington herrscht vor allem eines: Desorientierung. Nach diesen Gipfeln gibt es mehr Fragen als Antworten.
Vor zehn Jahren, im Sommer 2015, sprach die damalige Bundeskanzlerin, Angela Merkel den berühmt gewordenen Satz: „Wir schaffen das!“. Trotz der damit suggerierten Offenheit gegenüber den vielen damals in Deutschland ankommenden Geflüchteten schob ihr Kabinett im darauffolgenden Jahr 25 375 Menschen ab. Eine so hohe Zahl an Abschiebungen aus Deutschland hat es seither nicht mehr gegeben. Doch das könnte sich nun unter Kanzler Friedrich Merz ändern, denn dieses Jahr ist ein neuer Höchstwert an Abschiebungen zu erwarten. Im ersten Quartal 2025 wurden bereits 6151 Menschen, darunter 1118 Minderjährige, abgeschoben.[2] Auf den Rest des Jahres hochgerechnet könnten es so deutlich über 24 000 Abschiebungen werden. Selbst wenn der Wert von 2016 in absoluten Zahlen nicht erreicht werden würde: Setzt man die Abschiebungen mit dem sogenannten Wanderungssaldo in Beziehung, fallen sie durchaus ins Gewicht. So sind im März 2025 nur rund 23 000 Personen mehr nach Deutschland ein- als ausgewandert.
Zohran Mamdani wird wahrscheinlich der nächste Bürgermeister von New York City. Seine Forderung „Luxus für Alle“ könnte zum Rezept für Linke in aller Welt werden.
In diesem September jähren sich zum zehnten Mal jene Ereignisse, die wahlweise als „Sommer der Migration" oder als „europäische Flüchtlingskrise“ in die Geschichte eingegangen sind. Die Darstellungen wie auch Bewertungen dessen, was sich im Sommer 2015 in Europa abspielte, sind noch immer umkämpft, und bilden den Kern des migrationspolitischen Streits in Deutschland, der mit Angela Merkels berühmt gewordenem Satz „Wir schaffen das!“ seinen Ausgang nahm. Unstrittig ist leider der Befund, dass die populistische und extreme Rechte in Europa durch die beständige Skandalisierung des Sommers 2015 nicht nur erhebliche Wahlerfolge erzielen konnte, sondern auch den migrationspolitischen Diskurs derart ins Repressive verschoben hat, dass sich dem auch konservative und sozialdemokratische Parteien nicht mehr entziehen wollen. Erklärtes Ziel der daraus folgenden neuen, neoautoritären Migrations- und Grenzpolitik ist es nicht allein, die protektiv-verschärfenden migrationspolitischen Reformen der vergangenen Jahrzehnte fortzusetzen. Vielmehr geht es den nationalradikalen Verfechter:innen einer elektoralen Autokratie in Europa (wie auch in den USA) darum, der Migration grundsätzlich ihre Legitimität abzusprechen, sie zu unterbinden und – in ihren brutalsten Phantasien, wie sie etwa im Begriff der Remigration zum Ausdruck kommen –, rückgängig zu machen.
Nach dem Alaskagipfel drängt Trump die Ukraine zu einem schnellen Deal, zu Putins Bedingungen. Durch Europas Ohnmacht droht dem angegriffenen Land nun eine Katastrophe.
Warum das Staatsschutzstrafrecht im autoritären Populismus eine Rolle spielen kann – ein Blick in die Geschichte der frühen Bundesrepublik
Die Deutschen bekommen immer weniger Babys. Weil sie nichts mehr aushalten und ihnen alles zu anstrengend ist? Forscher suchen nach den Gründen – und nach Gegenmitteln.
Nach diesem Interview weißt du mehr darüber, welche Rolle du spielst
Keine eigenen Accounts unter 13, keine Smartphones an Schulen bis zur elften Klasse: Die Leopoldina schlägt teils drastische Maßnahmen zum Jugendschutz im Internet vor.
Einige deutsche Spitzenpolitiker*innen fordern ein Social-Media-Verbot für Minderjährige. Realistisch ist das aber nicht. Das zeigt eine nüchterne Analyse der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags.
Große Firmen lagern das Training künstlicher Intelligenz an Subunternehmen aus. Für die arbeiten weltweit echte Menschen – zu miserablen Bedingungen.
Besteht der Kugelblitz aus Plasma? Oder doch aus elektromagnetischen Feldlinien? Und welche Rolle spielen Quarz und Silizium? Die Studienlage ist unübersichtlich. Was können wir aus all diesen Ansätzen über das rätselhafte Wetterphänomen lernen? Ein Blick in die aktuelle Forschung um den Kugelblitz.
Eine kaum bekannte Episode zeigt: In den 1930er Jahren wurde es schon einmal brandgefährlich für die US-Demokratie. Damals trugen Amerikas Wähler einen »Messias der Rednecks« nach Washington.
Ausgerechnet Katharina Schulze, für viele das fleischgewordene Grünen-Klischee, soll die Partei im konservativen Bayern wieder stark machen. Kann dieses grüne Experiment gutgehen?
Klimadiagramme sind mehr als visualisierte Daten, sie entwerfen ihre eigenen Narrative und prägen unser visuelles Verständnis der Klimakrise. Birgit Schneider analysiert, wie die Bilder emotionale Zugänge zur Klimakrise schaffen und zum Handeln aufrufen.
Die Welt der Fachanwendungen mag langweilig wirken, und doch sollten wir sie als Gesellschaft immer kritisch begleiten. Denn ob wir wollen oder nicht: Software ist längst Teil der Daseinsvorsorge und Grundlage unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens. Und daraus erwächst eine Verantwortung.