Die liberale Demokratie wird so heftig attackiert wie lange nicht mehr. Es ist Zeit, die Herausforderung anzunehmen. Diese Grundsätze helfen dabei.
Normalerweise bezeichnen sich Diktatoren nicht als Diktatoren. Vielmehr streiten sie es ab und verwenden den Begriff Diktatur für Demokratien. Nicht so Aljaksandr Lukaschenka. In Belarus unternimmt er seit Jahren ein Rebranding von Diktatur mit dem Ziel, Demokratie als Staatsform insgesamt zu diskreditieren.
Nachdem Donald Trump die Wahl gewonnen hatte, ernannte er als eine seiner ersten Amtshandlungen zwei nicht gewählte männliche Plutokraten, Elon Musk und Vivek Ramaswamy, zu Leitern einer neuen Kommission für Regierungseffizienz. Das Akronym der noch zu schaffenden Einheit, DOGE, ist eine Art Witz – eine Anspielung auf eine Kryptowährung, die nach einem Internet-Meme benannt ist, das einen Hund der Rasse Shiba Inu zeigt. Aber die Aufgabe, die dem „Department of Government Efficiency“ übertragen werden soll, nämlich die Bundesbehörden zu reorganisieren und ihre Ausgaben zu kürzen, läutet eine neue politische Ordnung in Washington ein: die Broligarchie – eine Oligarchie, in der enorme Macht an die Bros der Technologie- und Finanzbranche fließt, an Magnaten, von denen einige den demokratischen Traditionen gleichgültig oder sogar offen feindlich gegenüberstehen.
In Aschaffenburg mussten Kinder mit ansehen, wie ein Junge aus ihrer Kita-Gruppe erstochen wurde. Wie sollen Erzieherinnen und Eltern mit so einer Tat umgehen? Und wie erklärt man Kindern „das Böse“ in der Welt? Ein Kinderpsychiater weiß Rat.
Die Chefs der Tech-Konzerne sind nur die bekanntesten der vielen Leute, die jetzt vor Donald Trump buckeln. Aber wie macht man das richtig? Hier zwei Protokolle (fiktiver) Telefonate mit einem Experten für Trump-Management.
Anka war 20 Jahre verheiratet. Sie hat eine Tochter, die vor zehn Jahren ausgezogen ist, und kümmert sich seitdem mit viel Energie um die eigene Anwaltskanzlei. Sie hat Freundinnen, mit denen sie verreist, und es fehlt ihr an nichts. Männer und Sexualität kamen in dieser Lebensphase nur am Rande vor. Es gab einfach keinen, den sie körperlich attraktiv fand. Bis vor ein paar Wochen. Da lernte sie auf einer Party zufällig jemanden kennen, mit dem sie nun eine Beziehung führt und Sex haben will. Und plötzlich gehen ihr tausend Fragen durch den Kopf: Merkt er, dass ich so lange keine sexuellen Erfahrungen gemacht habe? Muss ich es ihm sagen? Doch was, wenn ich es ihm sage?
Es ist einer jener Zufälle, die wirken, als stammten sie aus einem Drehbuch. Am 1. Januar kommt es in der EU zu einem Stabwechsel, der kaum symbolträchtiger sein könnte: Ungarns halbjährige Ratspräsidentschaft endet, die von Polen beginnt. Viktor Orbán, der Autokrat, Putin-Verbündete und Trump-Bewunderer, übergibt an Donald Tusk, der im eigenen Land die Populisten zurückgedrängt hat und in Europa, gewissermaßen an vorderster Front, die Verteidigung gegen Moskaus Dominanzstreben organisiert.
Sascha Lobo – die älteren werden sich erinnern – war Anfang der 2000er in der deutschen Internet Bubble der größte Hecht im Karpfenteich. Er war der Internet Erklärer, den die Fernsehsender auf der Schnellwahltaste hatten, wenn man “dieses Internet” erklären musste. Und die “Community” war happy: Endlich war man irgendwie auch vertreten.
Mehr als vier Jahrzehnte lang hat Auschwitz mich angezogen. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich dort gewesen bin, aber es waren viele, viele Male. Es ist der einzige Ort auf der Welt, an dem ich mich meiner Familie nahe fühle, der Familie, die ich nie kennengelernt habe.
Wir Menschen haben ein irrwitzig schlechtes Gedächtnis.
Das schönste Beispiel dafür ist die Studie „A ten-year follow-up of a study of memory for the attack of September 11, 2001: Flashbulb memories and memories for flashbulb events.“, die Nordamerikas führende Gedächtnisforscher noch am Tag der Anschläge des 11. September 2001 anstießen.
Donald Trump wird in Washington zu seiner zweiten Amtszeit angelobt. Doch dieses Mal ist alles anders. Längst ist er nicht mehr der mächtigste Mann seiner eigenen politischen Bewegung. Es sind die Tech-Bros, die in der ersten Reihe fußfrei sitzen. Sie sind die wahren Machtfaktoren dieser Präsidentschaft, analysiert Politologin Natascha Strobl.
Rechtsextreme Ideen und männliche Gewalt waren in meiner Jugend allgegenwärtig. Fünfzehn Jahre später wählen junge Männer immer rechter, feiern Machos wie Popstars, und ich frage mich: Was haben sie mit mir zu tun? Und was ich mit ihnen?
Der Psychologe und Journalist Christian Stöcker deckt in seinem gefeierten Bestseller „Männer, die die Welt verbrennen“ Lobbynetzwerke von Wirtschaft und Politik auf, die Klimaschutz verhindern, um die Profite der Fossilindustrie zu sichern. Im Interview mit der SZ spricht er über die Wirtschaft der Zukunft, die Fehler der deutschen Autoindustrie – und die seltsame Liebe mancher deutscher Politiker zu Wladimir Putin.
Caroline Darian ringt in ihrem neuen Buch mit dem Unvorstellbaren: Wie konnte sie einen Vater lieben, der ein Vergewaltiger ist?
Als Google Gemini vor kurzem das Bild einer „indischen Päpstin“ generierte, war die Aufregung gross. Aber warum eigentlich? Denn generierte Inhalte sind nicht einfach wahr oder falsch, sie sind vielmehr Variationen von Mustern in Daten, zusammengefügt zu etwas, das es so vorher noch nicht gab. Doch wie kommen die Muster zustande? Und wie erzeugen sie einen kritischen Blick auf das visuelle Archiv, aus dem sie entstehen?
Cringe hat Konjunktur und ist mehr als Jugendslang. Ob in Comedy, Social Media oder Literatur – Cringe enthüllt die ambivalenten Grenzen zwischen Humor, Peinlichkeit und gesellschaftlichen Normen.
Die Grünen im Freistaat beschwören die „Zuversicht“. Dabei kommen sie in Umfragen kaum vom Fleck, liefern der Konkurrenz ständig Munition, das Band zu den Menschen auf dem Land scheint zerrissen zu sein. Die Hoffnung hat auch zu tun mit: CSU-Chef Markus Söder.
Der Astrophysiker Harald Lesch hat vor einiger Zeit einen schönen Satz gesagt: Man dürfe nicht denken, nur weil man sich etwas denken könne, passiere das auch. Damit zog er einen Schlussstrich unter die Kernfusion, kleine modulare Reaktoren, überhaupt das Zukunftsversprechen des Atoms. Aber es gibt ja noch die Christlich Demokratische Union Deutschlands im Verbund mit der Christlich-Sozialen Union in Bayern. Deren Überlegungen gehen in die exakt entgegengesetzte Richtung – bei der Nukleartechnologie, aber auch beim größeren Ganzen: Wenn man sich etwas ausdenken kann, scheinen ihre Vordenker sich überlegt zu haben, kann man damit mindestens den Wahlkampf bestreiten.
Nachdem sie drei Jahre die Welt umsegelt hat, will Karen Bierstedt etwas für den Schutz der Meere tun – im Kleinen, vor der Haustür. Als »Citizen Scientist« misst sie den Sauerstoffgehalt in der Ostsee. Denn der geht die Luft aus. Ein Porträt.
Vieles funktioniert heute schlechter als früher: nicht nur Elektrogeräte, sondern ganze Demokratien. Wenn der Fortschritt stockt, sind wir enttäuscht. Warum eigentlich?