Es war ein Tag für die Geschichtsbücher: 200 Jahre, nachdem ab 1825 im Nordosten Englands die ersten Züge verkehrten, lief am 25. Mai 2025 der seit langer Zeit erste wiederverstaatlichte Zug von London Waterloo in das südenglische Städtchen Shepperton ein. Seine Waggons waren mit der britischen Flagge und dem Logo „Great British Railways: coming soon“ geschmückt. Die von der Labour-Regierung initiierte Rückkehr staatlicher Verantwortlichkeit in dem seit 1994 schrittweise privatisierten ältesten Eisenbahnsystem der Welt erregte nicht nur die Aufmerksamkeit der Trainspotter, „Pufferküsser“ und „Schwellenzähler“ auf der Insel, sondern ließ auch die bahninteressierte Öffentlichkeit auf dem europäischen Festland aufhorchen – zumal die britische Regierung innerhalb der nächsten zwei Jahre sämtliche Eisenbahnstrecken Großbritanniens wieder verstaatlichen will. Wie marode das britische Bahnwesen 31 Jahre nach dessen Privatisierung ist, lässt sich – geradezu symbolträchtig – daran ablesen, dass der allererste wiederverstaatlichte Zug am früheren Morgen nur als Schienenersatzbus sein Ziel erreichte.
Die Tourismusforscherin Monica Nadegger untersucht unter anderem die schädlichen Effekte des Wintersports und ist selbst leidenschaftliche Skifahrerin. Wie sie diesen Widerspruch aushält? Sie schreibt Gedichte darüber – für ein wissenschaftliches Paper.
Im mexikanischen Lacandon-Regenwald soll der Ökotourismus retten, was die Menschen zuvor fast gänzlich zerstört haben. Aber kann das funktionieren? Eine Reportage über die Gratwanderung zwischen dem Schutz der Natur – und ihrer Ausbeutung.
Kurz vor der Kommunalwahl ist in der CSU nicht der Zeitpunkt für Auflehnung. Und doch wird das Wahlergebnis von Markus Söder beim Parteitag Aufschluss darüber geben, wie fest der Vorsitzende im Sattel sitzt.
Kommentar: Die USA sagen in ihrer neuen außenpolitischen Strategie der EU in ähnlicher Sprache den Kampf an wie Putins Russland. Doch noch immer schlafwandeln die europäischen Lenker, statt schnell und entschieden zu handeln
Ein altgedienter Polizist und ein junges Mädchen stürzen von einem Londoner Hochhaus in den Tod – als Zeugen bleiben ein fünfjähriger Junge und die Polizeischülerin Lizzie Adama zurück. Sonderermittlerin Sarah Collins ("Game of Thrones") wird beauftragt, den Fall zu untersuchen. - Basierend auf der Buchreihe der ehemaligen Polizistin Kate London.
Sie wollten schon immer Spiegel-Bestseller-Autor werden? Kein Problem: Alles, was Sie brauchen, ist eine mittelgute Idee und ein paar Tausend Euro. Über den Verfall eines kulturellen Statussymbols.
Neulich in der Sauna: 40 überwiegend Weiße Frauen und Männer warten dicht gedrängt auf Said, den Mann mit den Birkenzweigen, der zu russischer Musik den Aufguss versprüht. Said ist Syrer. Bis in die Sauna haben es die Syrer:innen also geschafft, und überall in den deutschen Alltag: Sie sind Lieferanten, IT-Experten und Erzieherinnen, Frisöre, Busfahrer und Bauelektriker. Sie retten als Kardiologen AfD-Wählern das Leben, sie passen als Kieferorthopäden die Zahnspange der Kinder an, sie betreiben Bäckereifilialen, schreiben in deutschen Leitmedien, verstärken als Bauingenieure Architekturbüros, machen eine Ausbildung in der Kfz-Werkstatt des Vertrauens und sorgen mit dafür, dass man in fast jeder deutschen Stadt auch spätabends noch etwas Warmes und Leckeres zu essen bekommt.
Im Spätherbst 2025, wie in jedem der vergangenen 29 Spätherbste zuvor, haben sich wieder Vertreter:innen aller Länder zur COP, der „Conference of the Parties“ – also der UN-Klimakonferenz – getroffen, um Fortschritte zu machen bei der Bekämpfung des Klimawandels. Wie immer gab es kleine Fortschritte, Enttäuschungen und vor allem sehr viel diplomatisches Gerangel. Alles wie gehabt und doch anders. Die geopolitische Lage ist trüber als seit Langem und die Welt schon das zweite Jahr in Folge 1,5 Grad wärmer als im vorindustriellen Klima. Diese Temperaturerhöhung, die es laut dem Pariser Abkommen nicht zu überschreiten gilt, wurde erreicht und zumindest kurzfristig überschritten, ohne dass die Welt unterging. Ist also am Ende alles egal, was passiert, mit dem Klima, den Verhandlungen und Konferenzen? Geht uns das alles nichts an? Wer das glaubt, befindet sich genau dort, wo Trump, Putin, die fossile Industrie und ihre Freunde uns haben wollen: festhängend im Status quo und im Glauben, dass Veränderung ohnehin unmöglich sei. Diese zynische Entfremdung von der Politik hat Hannah Arendt als den gefährlichsten Nährboden für den Faschismus bezeichnet.
Ich bin diese Wanderung an zwei Tagen mit Übernachtung am Spitzsteinhaus gegangen. Wie immer bei solchen Wanderungen in „niedrigem“ Gelände kann man sie gut variieren. Sie eignet sich gut im Frühjahr oder Herbst, wo andere Hütten noch geschlossen haben und in höheren Lagen Schnee liegt. Die beschriebene Wanderung ist allerdings nicht für Schnee geeignet.
Seit Mitte August militarisiert die US-Regierung unter Donald Trump, der sich öffentlich gerne als „Friedenspräsident“ inszeniert, die südliche Karibik. Mit der Begründung, gegen Drogenkartelle vorgehen zu wollen, griffen die USA bis Anfang November nach eigenen Angaben 20 Boote an. Dabei töteten sie mindestens 76 Menschen. Die meisten der Angriffe fanden in internationalen Gewässern vor der Küste Venezuelas statt. Belege dafür, dass auf den versenkten Booten tatsächlich Drogen transportiert wurden, gibt es bisher in keinem der Fälle. Auch über Warnungen an die Besatzungen oder Versuche, die Boote wie bislang üblich auf hoher See zu stoppen, ist nichts bekannt. Die US-Regierung bezeichnet die unbekannten Bootsinsassen als „Narcoterroristen“, vergleicht Drogenkartelle mit al-Qaida und erklärte im US-Kongress, sich mit diesen in einem „nicht internationalen bewaffneten Konflikt“ zu befinden. Internationale Rechtsexpert:innen sprechen hingegen von außergerichtlichen Hinrichtungen – schließlich sind auch Drogenschmuggler rechtlich Zivilpersonen. Auch Großbritannien stuft das Vorgehen als illegal ein und teilt keine Geheimdienstinformationen über Drogentransporte in der Region mehr mit den USA.
Längst trägt die Neue Rechte ihre Kulturkämpfe auch im literarischen Feld aus und betreibt dabei eine intensive Literaturpolitik. Sie publiziert und rezensiert - und inszeniert sich dabei als "Lesebewegung". Partei- und Literaturpolitik verschwimmen zusehends.
The first high-resolution images have been received from Copernicus Sentinel-1D and were shared publicly for the first time at the European Space Agency’s Ministerial Council, held today in Bremen, Germany. Glaciers in Antarctica, the tip of South America, as well as the city of Bremen, are visible in these stunning radar images.
Was bewegt Künstlerinnen weltweit dazu, Kunstwerke für Kinder zu schaffen? Was bedeutet es, heute ein Kind zu sein? Ist Kindheit ein abgeschlossenes Kapitel oder eine Form des Daseins? Das Haus der Kunst geht diesen Fragen nach und präsentiert die Gruppenausstellung „Für Kinder. Kunstgeschichten seit 1968“. Die Ausstellung beruht auf einer mehrjährigen Recherche. Sie versammelt Kunstwerke von über zwanzig internationalen Künstlerinnen, die seit den späten 1960er-Jahren gezielt für ein junges Publikum geschaffen wurden. Besucher*innen jeden Alters sind eingeladen, mit zeitgenössischer Kunst und miteinander in Dialog zu treten und das heutige Verständnis von Kindheit zu überdenken.
2025 war ein bitteres Jahr für die Demokratie. In den USA arbeitet Donald Trump an ihrer Abschaffung, aber auch in den ältesten europäischen Demokratien, Frankreich und Großbritannien, stehen die altgedienten Parteien massiv unter Druck. Gleichzeitig wirkt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan darauf hin, seinen gefährlichsten Kontrahenten Ekrem Ìmamoğlu für 2352 Jahre, so die Forderung der Generalstaatsanwaltschaft, und damit auf Nimmerwiedersehen hinter Gitter zu bringen. Der Autoritarismus ist also auch in diesem Jahr auf dem Vormarsch. Immerhin gab es mit den Wahlsiegen der proeuropäischen Parteien und Kandidaten in Moldau und Rumänien auch einige Hoffnungsschimmer. Und der Sieg von Rob Jetten in den Niederlanden erbrachte den Beweis dafür, wie man gegen Rechtspopulisten vom Schlage Geert Wilders punkten kann, nämlich mit Themen, die dezidiert nicht die Migration bespielen.
Zum ersten Mal spielt die Gruppe insgesamt fünf ihrer beliebten und stets ausverkauften Shows:
am 20., 21. und 22. sowie am 27. und 28. Februar 2026!
Im Gegensatz zum historischen Faschismus, der die Demokratie offen bekämpfte, ist der demokratische Faschismus in der Demokratie verankert und versteht sich als ihr Erneuerer. Gleichzeitig untergräbt er ihre Grundlagen. Treibende Kraft ist die Zerstörungslust.
Für viele Beschäftigte in Verwaltungen ist der Umgang mit Reichsbürgern zur Belastung geworden. Ein Gespräch über die wachsenden Herausforderungen im Behördenalltag, die Grenzen der Bürgerfreundlichkeit und einen Vorfall mit einer Kettensäge.
Die Ästhetisierung des Krieges in Videospielen hat den Faszinationstypus des Elitekriegers kreiert. In dieser Figur kristallisiert sich eine modische Aufladung von Waffen und Rüstungstechnologien, die vor allem in den USA den Alltag und die Politik prägt.
Was die USA als Friedensplan für die Ukraine verstehen, ist für Russland ein großer Sieg – auch über die Nato. Die Ukraine kann das nicht akzeptieren.