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Christoph Gosteli berät Männer, die keine Gewalttäter sein wollen – und es oft doch sind. Ein Gespräch über gefährliche Anspruchshaltungen, Schaufensterfeministen und den Mut, den es braucht, um sexistische Sprüche von Freunden zu kritisieren.
Der Krieg im Libanon ist beendet. Wir alle haben nun die moralische Verpflichtung, den Krieg in Gaza zu beenden und die Geiseln zu den Bedingungen freizulassen, die die amerikanische Regierung bereits vor Monaten dargelegt hat. Es ist an der Zeit, eine neue Seite in unserer Geschichte aufzuschlagen und Millionen von Palästinensern und Israelis zu helfen.
Die Roosevelt-Republik – das fortschrittliche Zeitalter, das die gesellschaftliche Wohlfahrt und die Gleichberechtigung auf einen immer größeren Kreis von Amerikanern ausdehnte – währte von den 1930er bis zu den 1970er Jahren. Am Ende jenes Jahrzehnts wurde sie von der Reagan-Revolution gestürzt, die die individuellen Freiheiten auf der Grundlage einer konservativen Ideologie der freien Marktwirtschaft ausweitete, bis sie ihrerseits an der Finanzkrise von 2008 scheiterte. Der darauf folgenden Ära fehlte lange ein überzeugender Name und eine klare Identität. Man hat sie die Nach-Nach-Kalte-Kriegsära genannt, Postneoliberalismus, die Große Stagnation und in einem Wortspiel mit „Erweckung“ und „woke“ das Great Awokening. Aber die Wahl 2024 hat gezeigt, dass die dominierende politische Figur dieser Periode Donald Trump ist, der am Ende seiner zweiten Amtszeit das amerikanische Leben so lange beherrscht haben wird wie Franklin D. Roosevelt in seinen Dutzend Jahren als Präsident. Wir leben in der Trump-Reaktion. Gemessen an den Maßstäben ihrer Vorgänger, stehen wir noch ganz am Anfang dieser Periode.
Der jüdische Israeli Gershon Baskin hat unter anderem die Freilassung der Hamas-Geisel Gilad Schalit mitverhandelt und ist Direktor der Nahostabteilung der International Community Organisation (ICO). Der Palästinenser Samer Sinijlawi aus Ostjerusalem leitet den Jerusalem Development Fund. Beide entwickeln gemeinsam Initiativen, um den Krieg zu beenden und letztlich eine Zwei-Staaten-Lösung zu erreichen. In zwei sich ergänzenden Teilen schildern sie für die »Blätter« aus ihrer jeweiligen Perspektive die Traumata des 7. Oktober sowie des Gazakriegs und skizzieren, wie Schritte zu einer friedlichen Zukunft aussehen könnten. Die Übersetzung stammt von Ferdinand Muggenthaler.
Der "Karneval der Tiere" von Camille Saint-Saëns (1835-1921) gehört zu jenen Stücken der klassischen Musik, die nicht nur bei Erwachsenen sehr beliebt sind, sondern auch jungen Zuhörern viel Freude bereiten. In vierzehn kurzen Stücken für ein neunköpfiges Instrumentalensemble charakterisierte der Komponist die typischen Eigenschaften so verschiedener Tiere wie Löwe, Elefant, Schildkröte oder Esel, aber auch von Tiergruppen in der "Voliere" oder im "Aquarium".
Eine ganze Region als Kulturhauptstadt? Das Salzkammergut hat im Jahr 2024 eine ungewöhnliche Vision verwirklicht. Ein Rückblick.
The air outside smells of exhaustion, and the sky over the palm trees is the color of dirty water from a janitor’s bucket. The Los Angeles fire winds are drafting in through the edges of my ancient apartment windows. I have a headache already. I don’t know if it’s the ash or just from knowing there’s trouble.
Ein Milliardär terrorisiert Großbritannien, ein anderer unterwirft sich dem neuen Regime. Aber wer hat uns den Launen dieser Männer ausgeliefert?
Antiisraelische Proteste sorgten Mitte November bei der Eröffnung einer Ausstellung der Fotografin Nan Goldin in Berlin für tumultartige Szenen. »Intifada«-Gesänge und Parolen übertönten die Rede des Direktors der Nationalgalerie, Klaus Biesenbach. Zuvor hatte Goldin Deutschland vorgeworfen, propalästinensische Stimmen zu unterdrücken, und zu Protesten gegen den »Genozid in Gaza« aufgerufen. Schon vorab hatte die Nationalgalerie die Politologin Saba-Nur Cheema und den Historiker Meron Mendel gebeten, begleitend ein Symposium zu organisieren. Mit der folgenden Rede eröffneten die beiden die Veranstaltung, die trotz mehrerer Absagen unter dem Titel »Kunst und Aktivismus in Zeiten der Polarisierung« stattfand.
Donald Trumps Sieg bei den US-Präsidentschaftswahlen hat einen dunklen Schatten auf die Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP29) in Baku geworfen. Nachdem er keinen Hehl daraus macht, dass er den Klimawandel für einen „Schwindel“ hält, droht Trumps Rückkehr an die Macht viele Fortschritte im Kampf gegen die Klimakrise zunichtezumachen.
Über 1.300 ukrainische Frauen arbeiten zu Hause als Minenräumerinnen. Viele von ihnen trainieren dafür im Kosovo an einer Schule. Ein Ortsbesuch.
Luigi Mangione ist jung, gutaussehend, gebildet und Hauptverdächtigter im Mord an Versicherungschef Brian Thompson. Das Netz verarbeitet Tat und Täter in einem bisher wohl beispiellosen viralen Rausch.
Queerfeindlichkeit spielt im rechten Wahlkampf eine zentrale Rolle, auch bei der AfD. Und dennoch schliessen Homosexualität und Rechtextremismus sich nicht aus. Zwei Jahre lang hat der Kulturanthropologe Patrick Wielowiejski eine Gruppe schwuler Mitglieder der AfD ethnografisch begleitet. In seinem Artikel auf GdG beleuchtet er, wie Essentialismus über Emanzipation gestellt wird und was hinter der Integration von homosexuellen Personen in die extreme Rechte steckt.
Die NEOS lassen die Koalitionsverhandlungen platzen. Das ist eine weitere schwere politische Krise für Österreich. Es zeigt aber vor allem den Wandel des Liberalismus, der im internationalen Trend steht. Von moralischen Musterschüler:innen zu verantwortungslosen Zerstörer:innen.
Hasnain Kazim wollte herausfinden, was die Menschen bewegt. Aus seiner Reise wurde ein Buch, das Überraschungen birgt.
Gabriel Yoran veröffentlicht für »Krautreporter« die Kolumne »Schleichwege zur Klassik«. Jetzt erschien unter demselben Titel ein Buch, das Texte der Reihe vereint und einen niedrigschwelligen Einstieg in eine nur oberflächlich staubige Welt bietet.
Allzu leichtfertig fällt das Wort "Genie", das zeigen das Auftreten des Tech-Milliardärs oder auch die Erfolgsbilanz des Ex-Kanzlers
Dass Menschen ihren Körper verzerrt wahrnehmen, ist nicht selten. Woran das liegt, weshalb vor allem Frauen betroffen sind und wann Handlungsbedarf besteht.
Eines der Themen, die das abgelaufene Jahr stark prägten, war die Beobachtung, dass der Kulturbetrieb nicht ausreichend sensibilisiert für Spielarten eines postmodernen Antisemitismus ist, der gern im Gewand sogenannter "Israelkritik" auftritt. Ein Erklärungsversuch.
Ein ukrainischer Soldat an der Front nahe Tschassiw Jar im November
Russlands Krieg gegen die Ukraine ist ein Krieg gegen Europa und gegen die Demokratie. Das sollten deutsche Politiker im Wahlkampf klar sagen, schreibt der Botschafter der Ukraine in Deutschland.