1 Privater Link
Wir Menschen haben ein irrwitzig schlechtes Gedächtnis.
Das schönste Beispiel dafür ist die Studie „A ten-year follow-up of a study of memory for the attack of September 11, 2001: Flashbulb memories and memories for flashbulb events.“, die Nordamerikas führende Gedächtnisforscher noch am Tag der Anschläge des 11. September 2001 anstießen.
Donald Trump wird in Washington zu seiner zweiten Amtszeit angelobt. Doch dieses Mal ist alles anders. Längst ist er nicht mehr der mächtigste Mann seiner eigenen politischen Bewegung. Es sind die Tech-Bros, die in der ersten Reihe fußfrei sitzen. Sie sind die wahren Machtfaktoren dieser Präsidentschaft, analysiert Politologin Natascha Strobl.
Rechtsextreme Ideen und männliche Gewalt waren in meiner Jugend allgegenwärtig. Fünfzehn Jahre später wählen junge Männer immer rechter, feiern Machos wie Popstars, und ich frage mich: Was haben sie mit mir zu tun? Und was ich mit ihnen?
Der Psychologe und Journalist Christian Stöcker deckt in seinem gefeierten Bestseller „Männer, die die Welt verbrennen“ Lobbynetzwerke von Wirtschaft und Politik auf, die Klimaschutz verhindern, um die Profite der Fossilindustrie zu sichern. Im Interview mit der SZ spricht er über die Wirtschaft der Zukunft, die Fehler der deutschen Autoindustrie – und die seltsame Liebe mancher deutscher Politiker zu Wladimir Putin.
Caroline Darian ringt in ihrem neuen Buch mit dem Unvorstellbaren: Wie konnte sie einen Vater lieben, der ein Vergewaltiger ist?
Als Google Gemini vor kurzem das Bild einer „indischen Päpstin“ generierte, war die Aufregung gross. Aber warum eigentlich? Denn generierte Inhalte sind nicht einfach wahr oder falsch, sie sind vielmehr Variationen von Mustern in Daten, zusammengefügt zu etwas, das es so vorher noch nicht gab. Doch wie kommen die Muster zustande? Und wie erzeugen sie einen kritischen Blick auf das visuelle Archiv, aus dem sie entstehen?
Cringe hat Konjunktur und ist mehr als Jugendslang. Ob in Comedy, Social Media oder Literatur – Cringe enthüllt die ambivalenten Grenzen zwischen Humor, Peinlichkeit und gesellschaftlichen Normen.
Die Grünen im Freistaat beschwören die „Zuversicht“. Dabei kommen sie in Umfragen kaum vom Fleck, liefern der Konkurrenz ständig Munition, das Band zu den Menschen auf dem Land scheint zerrissen zu sein. Die Hoffnung hat auch zu tun mit: CSU-Chef Markus Söder.
Der Astrophysiker Harald Lesch hat vor einiger Zeit einen schönen Satz gesagt: Man dürfe nicht denken, nur weil man sich etwas denken könne, passiere das auch. Damit zog er einen Schlussstrich unter die Kernfusion, kleine modulare Reaktoren, überhaupt das Zukunftsversprechen des Atoms. Aber es gibt ja noch die Christlich Demokratische Union Deutschlands im Verbund mit der Christlich-Sozialen Union in Bayern. Deren Überlegungen gehen in die exakt entgegengesetzte Richtung – bei der Nukleartechnologie, aber auch beim größeren Ganzen: Wenn man sich etwas ausdenken kann, scheinen ihre Vordenker sich überlegt zu haben, kann man damit mindestens den Wahlkampf bestreiten.
Nachdem sie drei Jahre die Welt umsegelt hat, will Karen Bierstedt etwas für den Schutz der Meere tun – im Kleinen, vor der Haustür. Als »Citizen Scientist« misst sie den Sauerstoffgehalt in der Ostsee. Denn der geht die Luft aus. Ein Porträt.
Vieles funktioniert heute schlechter als früher: nicht nur Elektrogeräte, sondern ganze Demokratien. Wenn der Fortschritt stockt, sind wir enttäuscht. Warum eigentlich?
Dr. Laura Gebhardt Studie „Please mind the Gap“ zeigt, dass das Fahrzeugdesign eher zum Alltag und Körper von Männern passt. Für Frauen kann das schnell gefährlich und unbequem werden. Im Interview erklärt sie, warum eine geschlechtergerechte Mobilität allen hilft.
Forschende haben herausgefunden, dass sich Alleinstehende und Liierte voneinander unterscheiden. Und zwar nicht nur in ihrer Lebenszufriedenheit, sondern auch in ihrer Persönlichkeit.
Es war das Grauen der Jugend.
Die Achtziger Jahre.
Christoph Gosteli berät Männer, die keine Gewalttäter sein wollen – und es oft doch sind. Ein Gespräch über gefährliche Anspruchshaltungen, Schaufensterfeministen und den Mut, den es braucht, um sexistische Sprüche von Freunden zu kritisieren.
Der Krieg im Libanon ist beendet. Wir alle haben nun die moralische Verpflichtung, den Krieg in Gaza zu beenden und die Geiseln zu den Bedingungen freizulassen, die die amerikanische Regierung bereits vor Monaten dargelegt hat. Es ist an der Zeit, eine neue Seite in unserer Geschichte aufzuschlagen und Millionen von Palästinensern und Israelis zu helfen.
Die Roosevelt-Republik – das fortschrittliche Zeitalter, das die gesellschaftliche Wohlfahrt und die Gleichberechtigung auf einen immer größeren Kreis von Amerikanern ausdehnte – währte von den 1930er bis zu den 1970er Jahren. Am Ende jenes Jahrzehnts wurde sie von der Reagan-Revolution gestürzt, die die individuellen Freiheiten auf der Grundlage einer konservativen Ideologie der freien Marktwirtschaft ausweitete, bis sie ihrerseits an der Finanzkrise von 2008 scheiterte. Der darauf folgenden Ära fehlte lange ein überzeugender Name und eine klare Identität. Man hat sie die Nach-Nach-Kalte-Kriegsära genannt, Postneoliberalismus, die Große Stagnation und in einem Wortspiel mit „Erweckung“ und „woke“ das Great Awokening. Aber die Wahl 2024 hat gezeigt, dass die dominierende politische Figur dieser Periode Donald Trump ist, der am Ende seiner zweiten Amtszeit das amerikanische Leben so lange beherrscht haben wird wie Franklin D. Roosevelt in seinen Dutzend Jahren als Präsident. Wir leben in der Trump-Reaktion. Gemessen an den Maßstäben ihrer Vorgänger, stehen wir noch ganz am Anfang dieser Periode.
Der jüdische Israeli Gershon Baskin hat unter anderem die Freilassung der Hamas-Geisel Gilad Schalit mitverhandelt und ist Direktor der Nahostabteilung der International Community Organisation (ICO). Der Palästinenser Samer Sinijlawi aus Ostjerusalem leitet den Jerusalem Development Fund. Beide entwickeln gemeinsam Initiativen, um den Krieg zu beenden und letztlich eine Zwei-Staaten-Lösung zu erreichen. In zwei sich ergänzenden Teilen schildern sie für die »Blätter« aus ihrer jeweiligen Perspektive die Traumata des 7. Oktober sowie des Gazakriegs und skizzieren, wie Schritte zu einer friedlichen Zukunft aussehen könnten. Die Übersetzung stammt von Ferdinand Muggenthaler.
The air outside smells of exhaustion, and the sky over the palm trees is the color of dirty water from a janitor’s bucket. The Los Angeles fire winds are drafting in through the edges of my ancient apartment windows. I have a headache already. I don’t know if it’s the ash or just from knowing there’s trouble.
Ein Milliardär terrorisiert Großbritannien, ein anderer unterwirft sich dem neuen Regime. Aber wer hat uns den Launen dieser Männer ausgeliefert?