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Was genau macht Donald Trump gerade? Er hat die Effektivität seiner Regierung geschwächt, indem er an die Spitze wichtiger Behörden Personen gesetzt hat, die weder über die Fähigkeiten noch über den Charakter verfügen, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Die Massenentlassungen durch die Trump-Regierung haben den öffentlichen Dienst vieler seiner fähigsten Mitarbeiter beraubt. Er hat Gesetze missachtet, die er genauso gut hätte befolgen können. Er hat klare Aussagen in Gesetzen, Gerichtsurteilen und der Verfassung missachtet und damit Auseinandersetzungen mit Gerichten provoziert, die er wahrscheinlich verlieren wird. Nur wenige seiner Anordnungen haben einen Politikentwicklungsprozess durchlaufen, der dabei helfen würde, dass sie nicht scheitern oder nach hinten losgehen – was garantiert, dass genau das passieren wird. Außenpolitisch hat er Dänemark, Kanada und Panama gegen sich aufgebracht, den Golf von Mexiko in „Golf von Amerika“ umbenannt und einen Gaz-a-Lago-Plan vorgestellt.
Drei Jahre lang hat Markus Söder die Bierzelte mit den gleichen Gags bespielt: über das Gendern, über Veganer, über Robert Habeck und die Grünen. Kann das noch funktionieren, jetzt, da die CSU in Berlin wieder mitregiert? Ein Soundcheck in Bad Reichenhall, beim Auftakt der Volksfestsaison.
Lange war die Nachkriegsordnung eine starke Hürde für Versuche, Land zu erobern und zu erwerben – ansonsten ein beständiges Merkmal der menschlichen Geschichte. Aber nun scheint es, dass diese Periode relativer Zurückhaltung kein klarer Bruch mit den aggressiven Praktiken der Vergangenheit gewesen ist, sondern nur eine kurze Abweichung vom historischen Muster. Von der russischen Invasion der Ukraine bis zum erklärten Interesse des US-Präsidenten Donald Trump an Grönland: Internationaler Landraub steht wieder auf der Tagesordnung. Die Androhung territorialer Eroberungen ist wieder zu einem zentralen Aspekt von Geopolitik geworden, angetrieben von einer neuen Phase der Großmachtkonkurrenz, wachsendem Bevölkerungsdruck, technologischem Wandel und von einem sich wandelnden Klima als vielleicht wichtigstem Faktor.
Faul sei er gewesen und 25 Kilo schwerer, da entdeckte der 55-jährige Politologe Ulrich Meyer die Liebe zum Bergsteigen. Inzwischen stand er auf fast allen Gipfeln der Nordalpen. Über seinen Lieblingsberg und seinen wichtigsten Tipp für Anfänger.
Vor der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten blühte in der Weimarer Republik eine rege queere Subkultur. Nicht nur homo- und bisexuelle, sondern auch trans Personen trafen sich in queeren Kneipen, gründeten Zeitschriften – und nutzten ihre demokratischen Rechte.
Bei der Präsidentenwahl in #Polen kommt es zur Stichwahl zwischen dem liberalkonservativen Kandidaten Trzaskowski und dem nationalkonservativen Nawrocki. Diese Wahl entscheidet darüber, ob die Tusk-Regierung ihr Reformprogramm umsetzen kann.
Die moderne Eventhalle in Gliwice im Südwesten Polens war abgedunkelt, die 20 000 Plätze waren restlos belegt. Nach einer Lichtshow ertönte ein Rocksong als Einlaufmusik. Schließlich betrat ein Mann im marineblauen Anzug die 360-Grad-Bühne...
Wir leben in einer undenkbaren Zeit, sagt der Kulturwissenschaftler Klaus Theweleit. Soldatische Körper, leere Sprache, dreiste Lügen: Da entsteht eine neue Wirklichkeit.
Die deutsche Großindustrie verbraucht Billionen Liter Wasser jährlich – vielfach mehr als die privaten Haushalte. Trotzdem werden laut CORRECTIV-Recherchen künftig vor allem Bürgerinnen und Bürger sparen müssen: Jahrzehntelange Verträge sichern den Konsum von Industrie und Großverbrauchern.
„Gaza wird zum Friedhof des Völkerrechts.“ So formulierte es der palästinensische Menschenrechtsanwalt Raji Sourani letzten Oktober gegenüber dem Guardian. Seit Trumps Rückkehr ist diese Diagnose noch viel klarer worden. Flucht, Klima, Gesundheit und Welthandel – die Pfeiler der Völkerrechtsordnung bröckeln. In diesem Editorial möchte ich über eine Frage nachdenken, die viele von uns umtreibt: Was bedeutet dieser Zerfall internationaler Normen für Völkerrechtler*innen?
Roland Barthes’ 1963 veröffentlichte Monografie über den französischen Theaterklassiker Jean Racine beinhaltet eine Theorie absolutistischer Macht. Mit dem Umschwenken der USA unter Trump hin zu einem autokratischen System erhalten Barthes’ Analysen eine überraschende Aktualität.
Die amerikanische Sängerin hat ihren Fans ein eigenes „Taylorverse“ im Netz geschaffen. Sie hat früher als andere verstanden, wie sie über die sozialen Medien ein Gefühl der Nähe erzeugt, sagt der Bamberger Medienwissenschaftler Jörn Glasenap. Er ist bekennender „Swiftie“ - und trotzdem Fan einer anderen gefeierten Sängerin.
Die Verhandlungen in Istanbul waren keine Verhandlungen, sondern eine Provokation. Und der Westen soll nicht so tun, als hätte er schon alles getan, was möglich ist.
ChatGPT und AI Overviews lösen die Websuche ab. Das bedroht nicht nur Google, sondern auch viele Medien.
400 Milliarden Euro werden in Deutschland pro Jahr vererbt. Was ist mit jenen, die leer ausgehen? Ein Soziologe erklärt, was Nicht-Erben fühlen.
Die Psychologin Jule Specht erforscht, welche Gefühle das Land spalten. Sie erklärt, wer besonders zu Gruppendenken neigt – und was gegen große Zerrissenheit hilft.
Der Podcaster Ole Nymoen erklärt gerade aller Welt, warum er Deutschland nicht mit der Waffe verteidigen will. Unser Autor Hasnain Kazim war Soldat. Hier reflektiert er über falsche Erwartungen, echte Erfahrungen – und darüber, warum Pazifismus allein kein Schutz ist.
Das juristische Tauziehen um den Einwilligungsstandard TCF für Online-Werbung hat vorerst ein Ende. Ob die Entscheidung eines belgischen Gerichts das intransparente Online-Tracking beenden wird, ist trotzdem unklar. Sowohl Datenschützer:innen als auch die Werbeindustrie verbuchen das Urteil als Erfolg.
Die Bildungsrepublik Deutschland befindet sich im freien Fall. Bundesweit verlassen 50 000 Jugendliche jedes Jahr die weiterführende Schule ohne Abschluss. Jedes fünfte Kind geht von der Grundschule ab, ohne den Mindeststandard im Rechnen, Schreiben oder Lesen erreicht zu haben. Die in der Schule vermittelten Kenntnisse der Bruch-, Potenz- und Wurzelrechnung genügen selbst bei denjenigen vielfach nicht mehr, die ein Wirtschafts-, Mathematik- oder Technikstudium aufnehmen möchten. Immer mehr Hochschulen bieten deshalb Propädeutika an, um die Studierfähigkeit der Schulabgänger:innen herzustellen – und dennoch befindet sich die Zahl der Studienabbrecher:innen ebenso wie die der Studienfachwechsler:innen auf einem verlässlich hohen Niveau. Rechtschreibung und Zeichensetzung erfahren zu wenig Aufmerksamkeit in Zeiten, in denen Kinder und Jugendliche knapp 3,5 Stunden pro Tag vor digitalen Endgeräten verbringen. Zugleich zeigt sich immer mehr, dass falsch vermitteltes Schreiben nach Hören mit Lauttabellen ohne frühzeitige Korrektur langfristig korrektes Schreiben verhindert. Entsprechend steigt die Anzahl der jungen Erwachsenen ohne Abitur oder Berufsausbildung kontinuierlich an, auf aktuell fast 1,7 Millionen und damit 16 Prozent der 25- bis 34-Jährigen.[
Das Gesetz über digitale Dienste soll auch Minderjährige im Netz schützen. Wie das konkret aussehen soll, beschreibt die EU-Kommission in neuen Leitlinien. Anbieter von Online-Diensten sollen demnach mehr Ausweise überprüfen und die Sogwirkung ihrer Angebote zurückdrehen.
Damals las ich sehr zum Leidwesen meiner Eltern blutig-brutale Erwachsenencomics – was sich auch in diesem Comic niederschlug. Ich blätterte also mit dieser charakteristischen Mischung aus Rührung und Cringe durch mein knapp 100 Seiten starkes Frühwerk, dessen Handlung im Wesentlichen daraus bestand, wie zwei Typen durch die Gegend zogen, und so sinnlos wie kreativ Leute umbrachten. Schnell stellte ich fest, dass der Stil auf den ersten Seiten noch stark vom französischen Künstler Moebius beeinflusst war, im Verlauf der Handlung allerdings deutlich erkennbar den Zeichenstil von Frank Millers „Sin City“ zu imitieren versuchte, dessen deutsche Übersetzung kurz zuvor erstmals in der Comiczeitschrift „Schwermetall“ erschienen war. Als ich meine Zeichnungen anschaute, teilweise exakte Adaptionsversuche von Millers und Moebius Panels, erinnerte ich mich auch, welchen nachhaltigen Einfluss die Werke meiner Vorbilder damals auf mich hatten. Und wie ich dachte: Das will ich auch!