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Seit Putins Vollinvasion der Ukraine am 24. Februar 2022 ringt das demokratische Europa nicht nur mit diesem fundamentalen Angriff auf seine territoriale Integrität, sondern auch mit seiner Geschichtsphilosophie. Pflichtschuldig wird in politischen Reden eingestanden, man habe sich geirrt in der Überzeugung, die Zeitenwende von 1989 markiere ein „Ende der Geschichte“ und Demokratie, Freiheit und Frieden würden sich in geschmeidigem Automatismus über den Globus ausbreiten. Nichtsdestotrotz gerät die Auseinandersetzung mit der post-posthistorischen Gegenwart oft erstaunlich unhistorisch: Obwohl Einigkeit herrscht, dass Putins Angriffskrieg kein einmaliger Systemfehler ist, sondern nur gewaltsamstes Symptom eines „Epochenbruchs“, den verschiedenste Akteure auf internationaler wie nationaler Bühne ins Werk setzen, fehlt die Beschäftigung mit dem ideologischen Treibstoff dieser neuen historischen Kräfte. Allzu oft werden sie unterschiedslos ex negativo definiert: als die Mächte des Revisionismus, der Rückabwicklung des Fortschritts in Freiheit, als „Achse der Autokraten“.[1] Außenpolitisch mag diese Rhetorik kurzzeitig funktioniert haben, um die transatlantische Welt hinter der Ukraine und gegen Russland zu versammeln. Aber sie klingt immer hilfloser, je stärker der „normative Westen“ von innen herausgefordert wird, je größer die elektorale Unterstützung dieser Herausforderer ausfällt und je lauter sich diese selbst affirmativ auf die Begriffe von „Freiheit“ und „Demokratie“ beziehen.
Unsere genossenschaftliche Arbeit für die Energiewende in der Region schreitet mit großen Schritten voran. Bald findet unsere erste Finanzierungsrunde statt. In den vergangenen Monaten haben wir vier Verträge mit starken Partnern in der Region geschlossen. Drei der vier Projekte sind mit über 150 kWp Leistung, integrierten Batteriespeichern, E-Ladesäulen und einem Finanzierungsvolumen von 230.000 Euro vollumfänglich projektiert und werden zeitnah in die Bauausführung gehen.
Überall muss plötzlich KI drin sein. Egal, ob im Browser, in Apps oder in Programmen, die vorher auch ohne funktioniert haben. Selbst in belanglosen Produkten wie einer Wasch- oder Kaffeemaschine wird »intelligente Technologie« eingebaut, als wäre das ein zwingendes Verkaufsargument. Alles wird »intelligent«, aber niemand hat gefragt, ob das überhaupt Sinn ergibt oder ob es einfach nur unnötige Komplexität schafft.
In der Bundespolitik ist das Entsetzen über den Erfolg der AfD bei der Bundestagswahl noch immer groß. In allen ostdeutschen Flächenländern und in 43 von 48 Wahlkreisen wurde die in weiten Teilen rechtsextreme Partei stärkste Kraft, in Görlitz und im Kreis Sächsische-Schweiz-Osterzgebirge erhielt sie beinahe 50 Prozent der Stimmen. Und während man in Berlin noch damit beschäftigt ist, angesichts der neuen Kräfteverhältnisse im Bundestag eine tragfähige Koalition zustande zu bringen, weiten die extrem rechten Kräfte ihre Dominanz in vielen ländlichen Räumen Ostdeutschlands weiter ungehindert aus. Was aber bedeutet das für die demokratische Zivilgesellschaft, die sich hier gegen rechts, für kulturelle Vielfalt und die Rechte von geflüchteten, queeren oder behinderten Menschen engagiert?
Endet so der Einfluss einer rechtsextremen Familiendynastie? Erst starb Anfang des Jahres mit Jean-Marie Le Pen die Gallionsfigur der französischen Ultrarechten. Nun wartet Frankreich gespannt auf das Urteil gegen seine Tochter Marine in einem Prozess wegen der Veruntreuung von EU-Geldern, das am 31. März fallen soll. Ein Schuldspruch gilt als wahrscheinlich und könnte neben einer Haft- und Geldstrafe auch mit einer fünfjährigen Aberkennung des passiven Wahlrechtes einhergehen. Bei den nächsten Präsidentschaftswahlen, die regulär 2027 anstehen, dürfte Marine Le Pen dann nicht mehr antreten.
Dass Deutschland im Hype um generative Künstliche Intelligenz international überhaupt wahrgenommen wird, haben wir auch ihm zu verdanken: dem Forscher Björn Ommer von der Uni München. Seine Forschungsgruppe steckte hinter Stable Diffusion, seine ehemaligen Doktoranden spielen mit FLUX an der Weltspitze mit. Er selbst verfolgt ein ambitioniertes Projekt: ein multimodales Foundation Model, Made in Bavaria.
Vor der Küste Englands ereignet sich am 15. Januar 2004 ein schreckliches Unglück. Der bretonische Trawler "Bugaled Breizh" sinkt plötzlich aus unerklärlichen Gründen. Die fünfköpfige Crew, darunter Tristan, der Bruder von Maries Verlobtem Yan, wird vermisst. Die Hoffnung auf Überlebende schwindet schnell, als zwei Leichen geborgen werden – ohne Schwimmwesten, die Rettungsboote leer.
Während die Behörden von einer Kollision mit einem Containerschiff sprechen, das mit hoher Geschwindigkeit unterwegs gewesen sei, stößt Marie auf Ungereimtheiten. Bei eigenen Recherchen erfährt sie, dass in der Nähe des Unglücksorts Militärübungen stattfanden und ein U-Boot gesichtet wurde. Trotz offizieller Dementis glaubt Marie nicht an einen Zufall.
Die Suche nach der Wahrheit wird für sie zum persönlichen Kampf. Nicht nur für ihren Verlobten Yan, der von Trauer und Verzweiflung überwältigt ist, sondern auch für alle weiteren betroffenen Familien. Während Yan an seinem Schmerz zu zerbrechen droht, verspricht Marie ihm, alles dafür zu tun, wenigstens Tristans Leiche zu finden. Mit Unterstützung des Anwalts Christophe Costil beginnt sie, sich gegen mächtige Institutionen zu stellen, die mehr an Vertuschung interessiert scheinen als an der Wahrheitsfindung.
The United States is reframing South Africa as a pariah state. Pretoria has other ideas.
Trumps Regierung wirkt chaotisch, doch hinter dem Chaos steckt eine Strategie. Verschiedene Fraktionen der amerikanischen Rechten ringen um Macht. „Project 2025“ könnte ihre radikale Vision wahr werden lassen.
Serbiens Machthaber Aleksandar Vučić hat den Groll seiner Landsleute auf sich gezogen: Seit Monaten demonstrieren Studierende und Aktivist:innen in mehreren Teilen Serbiens gegen die Korruption und den überbordenden Machtmissbrauch im Land. Hunderttausende gingen in serbischen Städten auf die Straßen – eine ähnliche Mobilisierung hatte es zuletzt unter dem ehemaligen Machthaber Slobodan Milošević gegeben, bevor dieser wegen des Vorwurfes schwerster Kriegsverbrechen im Kosovo- und Bosnienkrieg an das Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) in Den Haag ausgeliefert wurde.
Friedrich Pürner und Christoph Lütge gehören zu den bekanntesten Gegnern der Corona-Politik in Bayern. Drei Jahre nach dem Ende der Pandemie sehe sie sich in einer Opferrolle und verlangen eine öffentliche Aufarbeitung.
Kim Kardashian räkelt sich auf einem Tesla-Roboter und die einstige Rock-Ikone Gwen Stefani wirbt für eine Anti-Abtreibungs- und Gebets-App. Warum setzen derzeit so viele Influencerinnen auf die MAGA-Ästhetik? Eine Erklärung von Annika Brockschmidt.
Die erneute schwarz-rote Koalition ist noch nicht im Amt, da muss bereits von einem Fehlstart gesprochen werden. Denn die Regierung Merz geht mit gewaltigen Hypotheken belastet in diese Legislaturperiode. Hypotheken, die aber die beiden Koalitionspartner gerade zusammenschweißen dürften.
Am 9. Juni 2021 war es so weit – das nach meinen Wünschen gebaute Lastenrad war fertig geschweißt, lackiert und montiert und wartete auf die erste Ausfahrt.
Drei Jahre zuvor hatte ich mein erstes Lastenrad gebaut, im Stil eines Long John, mit Seilzuglenkung und Stahlkorb. Damit habe ich gut 2.000 km zurückgelegt. Danach folgten weitere Konstruktionen, bis schließlich 2021 aus den gesammelten Erfahrungen und neuen Bedürfnissen das NePoMuk Lastenrad in der jetzigen Form entstand, über das ich hier berichten möchte.
Vor über 20 Jahren fragte ein Team des Frauenmagazins »Freundin« seine Leserinnen, wie sie sich ein gutes Frauenfahrrad vorstellen. Aus dem Umfrageergebnis wurde von der Firma Winora ein »perfektes« Frauenfahrrad gebaut. Wie es aussah? Es entsprach dem damaligen Klischee: tiefer Einstieg, 3-Gang-Nabe, Rücktrittbremse, breiter Sattel, hoher Lenker und Vorderradkorb.
Demokratien können in Autokratien abgleiten – und auf einmal ist die Welt eine andere. Lässt sich das wissenschaftlich beschreiben? Der Psychologe Ralph Hertwig hätte da ein Modell anzubieten. Ein Interview über die gefährliche Normalisierung von Normverletzungen
Brachial lässt Donald Trump Inhalte von Behörden löschen, die nicht seiner rechtsradikalen Ideologie entsprechen. Im Data Rescue Project archivieren Hunderte Freiwillige, was Trump vernichten will – und mittendrin ist ein Historiker aus Köln. Ein Interview.
Wirtschaftspolitisch schien sich in den ersten Wochen seiner Präsidentschaft alles um Zölle zu drehen: Donald Trump, der im Wahlkampf immer wieder seine „Liebe“ für dieses Instrument bekundet hatte, erließ gleich eine Reihe davon und drohte weitere an...
Der Bundesrat will, dass die Polizei bundesweit Palantir als Software einsetzt. Der rechte Milliardär und Strippenzieher Peter Thiel ist Großaktionär des Unternehmens. Diesem Feind der Demokratie Geld und Daten in den Rachen zu werfen, ist unverantwortlich. Ein Kommentar.
US-Ökonomen warnen vor den Folgen von Donald Trumps aggressiver Handelspolitik. Doch Topmanager äußern keine öffentliche Kritik – aus Angst und persönlichen Vorteilen.